Wirtschaft

Tausende Hotel-Stornierungen Athen schafft Krisenstab

Als wäre die Haushaltskrise nicht schon genug: Nun bleiben den Griechen auch die Gäste weg. Der Hotelbranche entgehen Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Für die Absagen sorgen die gewaltsamen Proteste gegen die Sparmaßnahmen.

Griechenland wird derzeit von der Protestwelle überrollt.

Griechenland wird derzeit von der Protestwelle überrollt.

(Foto: dpa)

Wegen zahlreicher Absagen von Hotelgästen hat die griechische Regierung einen Krisenstab eingerichtet. Nach den vielen Annullierungen von Reservierungen sei ein Krisenstab unter Leitung der griechischen Tourismusbehörde (EOT) gebildet worden, sagte ein Regierungssprecher in Athen.

Wegen der vielen Absagen entgingen der Branche Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Nach Angaben des griechischen Hotelier-Verbands wurden in den vergangenen Tagen fast 20.000 Hotelreservierungen im Großraum Athen rückgängig gemacht.

Anlass für die vielen Absagen seien die gewaltsamen Proteste gegen das Sparprogramm der Regierung, bei denen am 5. Mai drei Menschen ums Leben gekommen waren. Um dem Staatsbankrott abzuwenden, hat die griechische Regierung ein beispielloses Sparprogramm im Umfang von 30 Milliarden Euro auf den Weg gebracht.

Immer mehr Arbeitslose

Unterdessen hat Griechenland auch mit einer hohen Arbeitslosenquote zu kämpfen. Die Arbeitslosigkeit stieg bereits vor Ankündigung der drakonischen Sparmaßnahmen auf den höchsten Stand seit sechs Jahren. Die amtliche Statistik wies eine drastische Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt aus: Im Februar kletterte die Arbeitslosenrate auf 12,1 Prozent, ein Jahr zuvor waren es erst 9,1 Prozent.

Griechenland hat damit in der Euro-Zone die vierthöchste Arbeitslosigkeit hinter Spanien, der Slowakei und Irland. Innerhalb eines Jahres verloren rund 154.000 Menschen ihren Arbeitsplatz - im Jahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen damit um mehr als ein Drittel auf gut 600.000.

Die Einschnitte der Regierung im Kampf gegen die Schuldenkrise dürften die Arbeitslosigkeit weiter nach oben treiben und damit die öffentlichen Proteste anfeuern. Am Donnerstag kündigten die Beschäftigten des staatlich kontrollierten Versorgers Public Power Corp an, ab dem 25. Mai zu streiken. Der Ausstand könnte etwa zu Stromausfällen führen. Für den 20. Mai ist bereits ein 24-stündiger Generalstreik angesetzt.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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