Eckhard Spoerr tritt zurückConergy tauscht Oberaufseher
Mitten in offenbar schwierigen Verhandlungen mit Geldgebern schrumpft bei Conergy der Aufsichtsrat. Der frühere Freenet-Chef Eckhard Spoerr nimmt als Oberaufseher seinen Hut. Die Begründung für seinen Schritt bleiben formelhaft.
Das Solarunternehmen Conergy AG hat ab sofort einen neuen Aufsichtsratschef. Der frühere Freenet-Vorstandsvorsitzende Eckhard Spoerr habe sein Mandat auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen niedergelegt, teilte das im TecDax gelistete Unternehmen mit. Sein bisheriger Stellvertreter, der Unternehmensberater Norbert Schmelzle, rückte an die Spitze des Gremiums nach. Mit der Aufgabe seines Vorsitzes gebe Spoerr zugleich auch sein Amt im Kontrollgremium des Solarunternehmens mit sofortiger Wirkung auf, hieß es.
Der Abschied hinterlässt damit im Kreis der Conergy-Aufseher bis auf weiteres eine Lücke. Da auf der anstehenden ordentlichen Hauptversammlung der Conergy AG die Neuwahl des gesamten Gremiums ansteht, verzichten Aufsichtsrat und Vorstand eigenen Angaben zufolge auf eine gerichtliche Bestellung eines Ersatzmitglieds für Spoerr für diese Zeit. Ein Termin für das Aktionärstreffen steht noch nicht fest.
Hürden im Zeitplan
Zur Hauptversammlung kann das Unternehmen erst einladen, nachdem es das Testat des Wirtschaftsprüfers für seine Bilanz erhalten hat. Wegen der weiterhin andauernden Refinazierungsverhandlungen steht dieses jedoch noch aus.
Erst in der vergangenen Woche hatte es aus dem Umfeld des Unternehmens geheißen, Conergy sei mit seinen Kreditgebern über eine Verlängerung der Darlehen grundsätzlich einig. Um jedoch eine Reduzierung der Schuldenlast zu erreichen und nicht lediglich eine Verlängerung der Ende Juli auslaufenden Kredite von über 500 Mio. Euro zu erwirken, verhandele der Konzern weiter, hatte es geheißen. Conergy dränge dabei auf einen Schuldenschnitt oder einen Tausch von Fremd- in Eigenkapital. Eine weitere Option sei zudem der Einstieg eines neuen Investors.