Wirtschaft

Weniger Attacken am Bankautomaten Datendiebe weichen aus

Millionenfacher Alltag in kleinen Summen: der Gang zum Automaten.

Millionenfacher Alltag in kleinen Summen: der Gang zum Automaten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Kampf gegen den Datenklau am Bankautomaten scheint sich das Blatt zugunsten der Banken zu wenden. Ausgeklügelte Sicherheitsvorkehrungen schrecken offenbar mehr und mehr Verbrecher ab. Doch Vorsicht bleibt geboten: Die Täter suchen im elektronischen Zahlungsverkehr nach neuen Schwachstellen.

In ihren Bemühungen zur Eindämmung krimineller Attacken durch Ausspähen von EC-Karten in Deutschland sehen sich in diesem Jahr die Banken als Sieger: Die Zahl der sogenannten Skimming-Fälle sei im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte zurückgegangen, sagte Margit Schneider von der Euro Kartensysteme GmbH der deutschen Kreditwirtschaft. Die Schadenssumme sei um mehr als 40 Prozent gesunken.

Viel Aufwand und kriminelle Energie ist nötig, um Bankkunden am Automaten hinters Licht zu führen.

Viel Aufwand und kriminelle Energie ist nötig, um Bankkunden am Automaten hinters Licht zu führen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Jahr 2010 hatte das Bundeskriminalamt (BKA) von 3183 Angriffen auf Geldautomaten und einem Schaden von 60 Mio. Euro gesprochen. Das BKA bestätigt den Eindruck der Banken. Die BKA-Experten rechnen in diesem Jahr mit deutlich weniger Fällen. "Wir gehen davon aus, dass die eingeführten Sicherungsmechanismen greifen", sagte eine BKA-Sprecherin.

werden EC-Karten in Deutschland flächendeckend über einen eingebauten Chip geprüft. Da dies auch im europäischen Ausland so ist, müssen die Täter nach Russland oder Übersee ausweichen, um Kartendubletten einzusetzen. Zuvor hatte ein kurzer Trip über die Grenze gereicht.

Vollelektronischer Abwehrkampf

Banken hätten daneben Störsender gegen Skimming-Module installiert, sagte Schneider. Schnelle Meldewege verhinderten zudem den Einsatz abgegriffener Daten. Von Januar bis November seien 156.000 womöglich manipulierte Girokarten gemeldet worden. In 88 Prozent der Fälle seien die betroffenen Karten so rasch gesperrt worden, dass sie den Tätern nichts nutzten. In Deutschland gibt es 97 Mio. Girokarten.

Allerdings weichen die Täter nach Beobachtung von BKA und Banken jetzt auf Fahrkartenautomaten, Tankstellen und Einkaufsmärkte aus. Die Tankstellenbetreiber seien gewarnt und kontrollierten ihre Geräte häufiger, sagte Schneider. Erstmals seit längerem habe es seit September wieder Fälle manipulierter Kartenterminals an Ladenkassen gegeben. Von 25 bemerkten Versuchen seien aber 17 vereitelt worden.

Für Verbraucher ist dies tückisch, weil manipulierte Geräte an der Ladenkasse von außen nicht erkennbar sind. Sie werden meist bei Einbrüchen von den Tätern umgebaut. Das BKA rät Händlern zur Kontrolle der Geräte, gerade wenn bei einem Einbruch nichts gestohlen wurde. Zudem melden manche Geräte, wenn sie nachts bedient wurden.

Quelle: ntv.de, dpa

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