In China steigen die Löhne Deichmann erwartet Preisanstieg
12.05.2013, 15:19 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Wer gerne Schuhe kauft, dürfte das nicht gerne lesen: Der Chef der größten Schuhandelskette Europas rechnet mit tiefgreifenden Veränderungen, die durchaus auch das Konsumverhalten der Deutschen verändern dürfte.
100 Jahre Schuhgeschäft: Heinrich Deichmann steuert die Deichmann SE als Vorsitzender des Verwaltungsrates.
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Heinrich Deichmann, Europas größter Schuhhändler, rechnet mit steigenden Preisen für Schuhe. Die Ursachen seien steigende Rohstoffpreise und höhere Lohnkosten in China, sagte Deichmann dem "Spiegel". Ein Großteil der Branche lasse seine Waren dort produzieren.
Die Zeiten großer Lohnvorteile durch die Auslagerung der Fertigung in Niedriglohnländer neigen sich damit offenbar ihrem Ende zu.
Abgesehen von Schuhherstellern profitieren derzeit unter anderem auch die Textilindustrie und die Sportartikelbranche von den Standortvorteilen in den fernöstlichen Schwellenländern.
Expansion in Moskau
"Die Volksrepublik verändert sich gerade drastisch", erklärte Deichmann dem Blatt. Deshalb müssten sich auch die Verbraucher in Deutschland "auf höhere Preise einstellen".
Sollte sich das Lohnniveau in China rascher als erwartet europäischen Verhältnissen annähern, dürfte das wohl auch die Strategien vieler deutscher Unternehmen auf den Kopf stellen.
Mit Blick auf die Pläne in seinem eigenen Haus kündigte Unternehmer Deichmann an, mit seinem Konzern im kommenden Jahr nach Russland expandieren zu wollen.
Sollten erste Filialen in Moskau und Sankt Petersburg Erfolg haben, könnten es in Russland "in absehbarer Zeit 100 Filialen werden".
Quelle: ntv.de, mmo/dpa