Telekom-Aktionäre müssen bangenDividendenkürzung angedacht

Die Deutsche Telekom benötigt größeren finanziellen Spielraum. Einem Medienbericht zufolge müssen dafür möglicherweise die Aktionäre bluten, denn die Dividende soll zusammengestrichen werden.
Die Zeiten üppiger Dividenden sind möglicherweise auch
bei der Deutschen Telekom bald vorbei. Für das laufende Jahr sei die versprochene
Auszahlung von 70 Cent je Aktie noch sicher, berichtet das
"Handelsblatt" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Ab dem Geschäftsjahr
2013 könnte sie dann aber um bis zum einem Drittel reduziert werden.
Die Aktionäre des Wettbewerbers Telekom Austria müssen
sich schon 2012 mit weniger zufrieden geben. Wegen des schärferen Wettbewerbs in
Österreich sollen die Investoren für das noch laufende Jahr nur 5 Cent je Aktie
erhalten - für 2011 hatten sie noch 38 Cent Dividende bekommen. Und France Telecom
will aufgrund der negativen Aussichten die Dividende um rund zwei Fünftel auf 0,80
Euro senken.
Die spanische Telefonica hat die Dividendenzahlungen
in diesem Jahr sogar ganz ausgesetzt und gleichzeitig auch das laufende Aktienrückkaufprogramm
gestoppt. Der Konzern versicherte dabei im Sommer aber, dass die Aussetzung der
Dividende eine einmalige Maßnahme sei. 2013 soll die Ausschüttung mit einer Zahlung
von 0,75 Euro je Aktie wieder aufgenommen werden.
Die Deutsche Telekom hatte ihren Aktionären für die Jahr
2010 bis 2012 eine Ausschüttungssumme von jährlich 3,4 Milliarden Euro zugesagt.
Finanzvorstand Timotheus Höttges wollte auch für die Zeit danach einen Dreijahresplan
aufstellen, in dem die Ausschüttung - Dividenden und Aktienrückkaufe - festgelegt
würden. Sie dürfte nun aber geringer ausfallen.
Der Dax-Konzern hätte mit der Kürzung der Dividende einen
größeren finanziellen Spielraum, um in schnelle Netze und innovative Produkte zu
investieren.