Sechs Cent pro Kopf und Kilometer Grube fordert Maut für Fernbusse
18.04.2015, 05:58 Uhr
"Warum zahlt nur die Bahn eine Mautgebühr?" Rüdiger Grube, hier bei der Jahrespressekonferenz im März.
(Foto: REUTERS)
Die Konkurrenz der Fernbusse macht der Deutschen Bahn schwer zu schaffen. Konzernchef Grube will dem Treiben der Rivalen mit Hilfe der Politik einen Dämpfer verpassen. Der Gesetzgeber müsse für "faire Wettbewerbsbedingungen" sorgen.
Angesichts von "Kampfpreisen" der Fernbuskonkurrenz hat der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, eine Ausweitung der Mautpflicht gefordert. "Die meisten Fernbusse fahren mit Verlust, obwohl sie in Sachen Steuern und Abgaben im Vergleich zur Bahn massiv bevorzugt werden", sagte Grube den "Ruhr Nachrichten" aus Dortmund. Die Bahn müsse pro Person und Kilometer "mit Trassenbenutzungsgebühren von sechs Cent rechnen". Die Fernbusse zahlten für die Nutzung der Straßen hingegen "keinen Cent Maut".
Die Bahn werde bei der Umlage für erneuerbare Energien, bei der Stromsteuer und der Klimaabgabe mit über 300 Millionen Euro jährlich zur Kasse gebeten, sagte Grube weiter. "Busanbieter zahlen auch da keinen Cent, hier ist der Gesetzgeber gefragt", fügte er hinzu. "Warum zahlt nur die Bahn eine Mautgebühr?", fragte Grube. "Faire Wettbewerbsbedingungen" erforderten "auch eine Maut für den Fernbus".
Für Pkw soll auf deutschen Straßen ab dem kommenden Jahr eine Maut erhoben werden. Deutsche Autofahrer sollen für die Nutzung von Autobahnen und Bundesstraßen eine Jahresgebühr zahlen, das Geld aber über eine Entlastung bei der Kfz-Steuer wiederbekommen. Für Wagen, die im Ausland zugelassen sind, sollen für Autobahnfahrten Jahres-, Monats- oder Zehntagesgebühren fällig werden.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP