Wirtschaft

Wettbewerbshüter machen Druck Intel muss bluten

In vier von fünf Computern weltweit steckt ein Intel-Prozessor. Entsprechend mächtig ist die Stellung in der Branche. Und die nutzt Intel und bekommt nun auf die Finger - von der FTC.

Intel lenkt im Streit mit der FTC ein.

Intel lenkt im Streit mit der FTC ein.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die US-Wettbewerbshüter haben den weltgrößten Chiphersteller Intel in seine Schranken gewiesen. In einem Vergleich mit der Handelskommission FTC erklärte sich Intel zu Zugeständnissen gegenüber seinen Konkurrenten bereit. Sie bekommen verstärkten Zugang zu den Technologien des Marktführers; Beschränkungen fallen weg. Dafür kommt der Konzern um eine Geldstrafe herum.

"Intel hat über die Stränge geschlagen", erklärte der FTC-Vorsitzende Jon Leibowitz. Intel habe seine herausragende Stellung im Prozessorenmarkt ausgenutzt, um die Konkurrenten klein zu halten. Das Unternehmen habe nicht nur Computerhersteller mit Rabatten und Drohungen dazu gebracht, Konkurrenzprodukte zu meiden. Es habe den Rivalen auch technisch Knüppel zwischen die Beine geworfen.

Milliarde auf Milliarde

Intel habe seine Prozessoren derart gestaltet, dass es für fremde Grafikchip-Anbieter schwierig geworden sei, ihre Produkte darauf abzustimmen. Auch habe Intel gängige Software derart manipuliert, dass sie auf Prozessoren der Wettbewerber langsamer laufe. "Software-Designer dachten, der AMD-Chip sei Schuld an der geringeren Leistung, in Wahrheit waren es aber Intels Beschränkungen", sagte Leibowitz.

AMD war das Unternehmen, das am meisten gelitten hat. In vier von fünf Computern weltweit steckt ein Intel-Prozessor. Entsprechend mächtig ist die Stellung des Konzerns in der Branche.

Die EU-Kommission hatte Intel im vergangenen Jahr wegen der Wettbewerbsbehinderungen ein Rekord-Bußgeld von 1,06 Mrd. Euro aufgebrummt. Weitere 1,25 Mrd. Dollar zahlte Intel angesichts des Drucks zwischenzeitlich an AMD.

Intel einverstanden

Die Handelskommission nannte als Leidtragende auch den kleinen Prozessorenhersteller Via und den Grafikchip-Spezialisten Nvidia. Allen dreien hat Intel bereits Zugang zu seinen Patenten gewährt. Dieser Zugriff bleibt nun auch dann bestehen, wenn ein Dritter die Firmen schlucken sollte. Die Beschränkungen bei den Grafikchips und der Software müssen genauso wegfallen wie die Rabatte an die Computerhersteller.

Intel erklärte sich mit dem Vergleich einverstanden. Nun können Dritte noch Einwände erheben, ansonsten tritt er nach einer abschließenden Beratung der Handelskommission in Kraft. Die FTC kündigte an, auch danach ein Auge auf Intel zu haben: "Wir werden sie für Verletzungen zur Rechenschaft ziehen."

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen