Wirtschaft

Wegen drohendem EU-Austritt Japan warnt London vor Abzug von Firmen

Vor allem japanische Banken und Autokonzerne haben ihren europäischen 
Sitz in Großbritannien.

Vor allem japanische Banken und Autokonzerne haben ihren europäischen Sitz in Großbritannien.

(Foto: imago/Westend61)

Großbritanniens Wirtschaft droht nach dem Brexit-Votum weiteres Ungemach: Japanische Unternehmen könnten der Insel den Rücken kehren, warnt Tokio. Vor allem Banken, aber auch Pharmafirmen könnten sich dann dem europäischen Kontinent zuwenden.

Japan hat angesichts des Brexit-Votums vor einem Abzug zahlreicher japanischer Firmen aus Großbritannien gewarnt. Gerade Banken könnten zu einem Umzug in ein EU-Land gezwungen sein, wenn Großbritannien die Gemeinschaft verlasse, heißt es in einem am Wochenende veröffentlichten Bericht einer Regierungskommission.

Diese sieht auch das Risiko, dass Pharmafirmen und deren Forschungsabteilungen die Insel verlassen könnten, wenn die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) auf den Kontinent umzieht. Die EMA ist eine EU-Organisation, die die zentrale Rolle bei Arzneimittel-Zulassungen in Europa spielt.

Viele japanische Banken aber auch der Autokonzern Nissan haben ihren europäischen Sitz in Großbritannien. Nach Angaben der Kommission floss vergangenes Jahr zudem fast die Hälfte der Investitionen Japans in Europa auf die Insel. Die japanischen Firmen hätten dort insgesamt fast 440.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Die Briten hatten im Juni in einer Volksabstimmung mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der EU gestimmt. Ob sie beispielsweise dennoch weiter Zugang zum europäischen Binnenmarkt mit seinem zollfreien Warenverkehr bekommen, muss in den Austrittsverhandlungen geklärt werden.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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