Niedrige Inflation, steigende LöhneKaufkraft so hoch wie seit Jahren nicht mehr

Ein Mix aus steigenden Löhnen und niedriger Inflation lässt die Kaufkraft der Deutschen so deutlich steigen wie seit über drei Jahren nicht mehr. Am meisten verdienten Angestellte bei Banken und Versicherungen - mehr als das Doppelte der Schlusslicht-Branche.
Die Kaufkraft der Deutschen ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Zum einen ist die Inflation auf einem dauerhaft niedrigen Niveau, was bedeutet, dass die Preise kaum steigen. Im vergangenen Quartal lag die Inflation bei gerade einmal 0,8 Prozent. 2013 lag dieser Wert noch bei 1,5 Prozent.
Auf der anderen Seite stiegen die Löhne. Die Deutschen mussten also nicht nur weniger Geld ausgeben, sie hatten auch noch mehr Geld in der Tasche. Nämlich im Schnitt 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, das teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit habe der Anstieg zwar nur leicht über dem Durchschnittswert der letzten 20 Quartale von 2,4 Prozent gelegen, aber die niedrige Inflation sorgte eben dafür, dass mehr Geld zur Verfügung stand.
Bestverdiener bei Banken und Versicherungen
Von Januar bis September dieses Jahr stiegen die Nominallöhne laut Statistik um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Da die Verbraucherpreise in diesen neun Monaten nur um 1,0 Prozent kletterten, wird auch für das gesamte Jahr ein kräftiger Zuwachs der Reallöhne stehen.
Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente im dritten Quartal ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3541 Euro brutto im Monat. Die höchsten Verdienste erhielten die Vollzeitbeschäftigten bei Banken und Versicherungen (4723 Euro), im Bereich Information und Kommunikation (4675 Euro) sowie in der Energieversorgung (4601 Euro). Am wenigsten bekamen die Beschäftigten im Gastgewerbe mit 2119 Euro.