Wirtschaft

Autos an die Steckdosen Merkel macht (elektro)mobil

Deutschland fährt beim Thema Elektroautos noch hinterher. Eine branchenübergreifende Zusammenarbeit soll das nun ändern und die deutsche Autoindustrie fit für den Wettlauf ins E-Zeitalter machen. Staatliche Gelder sollen aber zunächst nicht fließen.

Kanzlerin Merkel (r.) und Verkehrsminister Ramsauer (l.): Deutschland macht sich fit für den Wettlauf ins Elektroauto-Zeitalter.

Kanzlerin Merkel (r.) und Verkehrsminister Ramsauer (l.): Deutschland macht sich fit für den Wettlauf ins Elektroauto-Zeitalter.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bundeskanzlerin Angela Merkel will Deutschland eine Führungsrolle in der Autoindustrie auch bei Elektro-Fahrzeugen sichern. Dafür sagte sie bei einem "Elektromobilitätsgipfel" mit Autobranche und Energieerzeugern aber zunächst keine neuen staatlichen Gelder zu.

"Unser gemeinsamer Anspruch besteht darin, die Branche für die Zukunft fit zu machen, und damit eine führende Stellung weltweit zu haben", sagte die CDU-Vorsitzende. "Wer heute nicht die E-Mobilität entwickelt und zur Marktreife führt, der wird in wenigen Jahren hintendran sein. Die Welt schläft nicht." Allein das Bevölkerungswachstum weltweit zwinge dazu, auf andere Antriebe umzusteuern. "Wir müssen sehen, dass wir ressourcenunabhängiger und umweltfreundlicher das Bedürfnis nach Mobilität befriedigen."

Hohe Ziele gesetzt

Nach dem Start der "Nationalen Plattform Elektromobilität" müssten sieben Arbeitsgruppen die Maßstäbe für eine künftige Forschungsförderung definieren. Vor allem aber müssten in der Verkehrspolitik Anreize geschaffen werden, sich dieser Technik zu widmen. Dies habe man etwa durch die Ausrichtung der Kfz-Steuer am Kohlendioxid-Ausstoß bereits eingeleitet.  In spätestens in einem Jahr müsse das Treffen mit der Branche wiederholt werden, um die Lage zu analysieren, kündigte Merkel an. "Wir müssen da nicht in Sack und Asche gehen, wir haben da sehr, sehr gute Voraussetzungen."

Die "Nationale Plattform Elektromobilität" soll Autobranche, Stromversorger, Batteriehersteller und Wissenschaft zusammen bringen. Den Vorsitz übernimmt der Ex-Vorstandschef des Softwarekonzerns SAP, Henning Kagermann. Ihm zur Seite stehen IG-Metall-Chef Berthold Huber und der Chef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. Ziel der Regierung ist, bis 2020 rund eine Million Elektro-Autos auf die Straße zu bringen. Der Strom soll zu großen Teilen aus Erneuerbaren Energien produziert werden.

Wie es hieß, will die Autoindustrie in den nächsten Jahren voraussichtlich rund 20 Mrd. Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung stecken, wobei ein maßgeblicher Teil dieser Aufwendungen in Elektromobilität, kraftstoffeffiziente Fahrzeuge sowie andere energiesparende Maßnahmen investiert werden soll.

"Im Bereich der Elektromobilität bewegen wir uns natürlich auf einem Langstreckenrennen. Wir wollen und wir müssen Geschwindigkeit aufnehmen und deshalb finde ich es sehr gut, dass wir jetzt einen Schulterschluss üben zwischen Politik, den Elektro-Betreibern, der Automobilindustrie, auch den Gewerkschaften, aber auch den Forschungsbereichen", sagte Audi-Chef Rupert Stadler zu n-tv.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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