Arbeitslosenquote über 20 ProzentSpaniens Defizit wächst
Spaniens Weg aus der Krise ist sehr steinig. Mit der Staatsverschuldung geht es im ersten Quartal dieses Jahres weiter hoch. Die Wirtschaft kommt nur sehr schwer in Fahrt. Jeder fünfte erwerbsfähige Spanier ist derzeit ohne Arbeit.
Die Verschuldung des spanischen Staates ist in den ersten
drei Monaten dieses Jahres auf ein 13-Jahres-Hoch gestiegen. Ende März betrug die
Schuldenlast der öffentlichen Haushalte knapp 680 Milliarden Euro und damit 63,6
Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie die spanische Zentralbank mitteilte.
Das sei der höchste Stand seit 1998.
Noch im vergangenen Frühjahr hatte die Schuldenquote
55 Prozent betragen. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt der EU sieht vor, dass der
Stand der öffentlichen Verschuldung insgesamt nicht mehr als 60 Prozent des BIP
überschreiten darf.
Die spanische Wirtschaft erholt sich nur langsam von
der Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Arbeitslosigkeit lag im ersten Quartal bei
rund 21 Prozent, das ist zurzeit die höchste Arbeitslosenquote in einem Industrieland.
Die Folge sind sinkende Einnahmen und steigende Ausgaben des Staates. Bis Ende des
Jahres wird die Schuldenquote daher noch weiter ansteigen. Die sozialistische Regierung
von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero rechnet mit knapp 69 Prozent.
Wochenlang protestierten
die Spanier auf dem Madrider Platz Puerta del Sol gegen die steigende Arbeitslosigkeit,
die Wirtschaftskrise und die Korruption. Enttäuscht sind viele Spanier auch vom
Sparprogramm der Regierung, durch das Millionen Jobs verloren gingen und Einkommen
gekürzt wurden.