Preisdruck zu starkTNT streicht 4000 Jobs
Der angeschlagene Deutsche-Post-Rivale TNT Express will in den kommenden drei Jahren 4000 Stellen streichen. Der Jobabbau ist Teil der angekündigten Schrumpfkur, die die Niederländer nach der geplatzten Milliarden-Fusion mit dem US-Paketdienst UPS eingeleitet hatten.
Der niederländische Kurierdienst TNT Express baut in den kommenden drei Jahren 4000 Stellen ab. Grund seien der Preisdruck und die starke Konkurrenz, teilte das Unternehmen mit. TNT Express hatte sich mit der weltweiten Nummer eins, UPS aus den USA, auf eine Übernahme geeinigt - musste die Fusion aber angesichts des Widerstands der EU-Wettbewerbsbehörde abblasen.
TNT Express will bis Ende 2015 insgesamt 220 Mio. Euro einsparen. Dafür will sich das Unternehmen stärker auf sein Geschäft in Europa konzentrieren - die Niederlassungen in China und Brasilien werden geschlossen, die Luftfrachtkapazitäten verringert. Gleichzeitig will TNT Express in den kommenden drei Jahren rund 200 Mio. Euro in den Ausbau seiner Logistik und Informatik investieren.
Die EU-Kommission hatte die Übernahme von TNT Express durch UPS untersagt, weil viele Kunden in 15 Mitgliedstaaten nur noch zwischen UPS, DHL und (in einigen Fällen) FedEx hätten wählen können; DHL gehört zum Konzern Deutsche Post DHL. Wegen des geringeren Wettbewerbs wären "mit großer Wahrscheinlichkeit" die Zustellpreise erhöht worden, befürchtete Brüssel.