Wirtschaft

3D-Durchbruch in Las Vegas? Toshiba nimmt die Brille ab

In der Wüste Nevadas: In 3D sähe dieses Bild noch besser aus.

In der Wüste Nevadas: In 3D sähe dieses Bild noch besser aus.

(Foto: REUTERS)

Der japanische Industrieriese Toshiba läutet in der Wüstenstadt Las Vegas das 3D-Zeitalter ein: Der Konzern verspricht Händlern und Kunden ein dreidimensionales Fernsehvergnügen ohne Extra-Brille. Bis zum Frühjahr 2012 wollen die Japaner mit Hightech-Bildschirmen die Wohnzimmer der Welt erobern.

"Brillenlos dreidimensional": Die Weltpremiere des "Glasses-less 3D" feierte Toshiba vergangenen Oktober in Tokio.

"Brillenlos dreidimensional": Die Weltpremiere des "Glasses-less 3D" feierte Toshiba vergangenen Oktober in Tokio.

(Foto: REUTERS)

Der japanische Elektronikhersteller Toshiba hat zum Auftakt der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas erstmals 3D-fähige TV-Geräte vorgeführt, die ohne die bislang obligatorische Brille auskommen. Erste Fernseher in den gängigen Größe mit einer Bildschirmdiagonale von 40 Zoll oder gut einem Meter will das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr 2011/12 auf den Markt bringen, kündigte der japanische Elektronikhersteller an. Das Geschäftsjahr endet bei Toshiba jeweils im März.

Bislang lassen sich Fernsehbilder in 3D nur mit zusätzlichen Brillen (sogenannte Shutter-Brillen) anschauen. Die Brillen lassen jeweils nacheinander ein Bild für das rechte und das linke Auge durch, während das jeweils andere abgeblendet wird. Dadurch entsteht die dreidimensionale Wirkung.

Die Konkurrenz muss die Brillen noch ihren Produkten beilegen.

Die Konkurrenz muss die Brillen noch ihren Produkten beilegen.

Toshiba will nun mit einer speziellen Displaytechnologie den räumlichen Effekt sichtbar machen. Dabei strahlt der Bildschirm selbst mehrere Bilder einer Szene schräg versetzt aus. Das menschliche Auge kann dann die parallel gesendeten Bildsequenzen direkt aufnehmen, die sich im Gehirn zu einem vollständigen Bild zusammenfügen: Für den Zuschauer entsteht ein Eindruck räumlicher Tiefe.

Viel früher als erwartet

Für den großen Durchbruch des 3D-Fernsehens bei den Konsumenten ist nach einhelliger Auffassung der Branche die nötige Brille eine der größten Hürden. Branchenbeobachter waren bislang davon ausgegangen, dass die ersten 3D-Fernseher ohne Brille frühestens in fünf bis zehn Jahren auf den Markt kommen könnten.

Toshiba sei der Pionier bei 3D-TV ohne Brille, sagte Unternehmenssprecher Sascha Lange. Eine ähnliche Technologie hatte zuvor allerdings bereits der japanische Spezialist für Unterhaltungselektronik Nintendo für präsentiert.

Skeptiker schauen in die Röhre

Lange wies darauf hin, dass das Unternehmen seit Ende Dezember bereits erste Fernseher an 500 ausgewählte Läden in Japan ausgeliefert habe. Dabei handele es sich aber um kleinere Geräte bis zu Bildschirmdiagonalen von 20 Zoll (rund 51 cm), die bis auf weiteres nur in Japan angeboten werden. Fernseher in Standardgröße von rund 40 Zoll könnten dem dreidimensionalen Fernsehen allerdings weltweit einen großen Schub geben.

Die neuen 3D-Fernseher sind für die Unterhaltungselektronik derzeit einer der großen Hoffnungsträger, die den Absatz moderner Flachbildfernseher weiter ankurbeln sollen. Im Dezember hätten 3D-Geräte nur zu rund vier Prozent zur Gesamtmenge der verkauften Flachbild-TVs beigetragen, sagte Lange. Bei den meist verkauften 40-Zoll-Geräten habe der Anteil aber schon bei 17 Prozent gelegen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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