VW und Chrysler legen massiv zuUS-Autoabsatz zieht stark an

Die Nachfrage nach Autos ist in den USA im Januar überraschend hoch. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum werden fast zwölf Prozent mehr Fahrzeuge verkauft. Das kräftige Absatzplus im Januar überrascht auch deswegen, weil die Autohersteller mittlerweile nicht mehr die großzügigen Kaufanreize bieten.
Die Autobauer sind in den USA mit überraschend guten
Geschäften ins neue Jahr gestartet. Die großen Hersteller schlugen auf dem wichtigen
Absatzmarkt im traditionell schwachen Verkaufsmonat Januar fast zwölf Prozent mehr
Pkw und leichte Nutzfahrzeuge los als vor Jahresfrist.
Am stärksten konnten Europas größter Autokonzern
und dioß ihre Verkaufszahlen steigern - sie legten jeweils
mehr als 40 Prozent zu. Aber auch die Daimler-Tochter Mercedes-Benz und die VW-Tochter
Audi verbuchten Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Dagegen verlor der US-Branchenprimus
General Motors (GM) an Boden: Die Opel-Mutter musste zu Jahresbeginn auf ihrem Heimatmarkt
einen Absatzrückgang hinnehmen.
Nach Einschätzung von Toyota könnten die Autobauer auf
das Jahr hochgerechnet in den USA auf die Auslieferung von rund 14 Millionen Fahrzeugen
zusteuern. GM rechnet 2012 mit einem Absatzplus auf 13,5 bis 14 Millionen, Volkswagen
Amerika erwartet 13,7 Millionen. Da die Autos auf den US-Straßen im Schnitt mittlerweile
bereits elf Jahre auf dem Buckel haben, müssen sich immer mehr Verbraucher neue
Fahrzeuge zulegen. 2011 war der Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen rund
zehn Prozent auf 12,8 Millionen gestiegen.
Einen Turbo-Start ins neue Jahr legte dank seines speziell
für den US-Markt entwickelten Passat-Modells von VW hin: Die Wolfsburger steigerten
ihren US-Absatz um knapp 48 Prozent auf 27.209 Fahrzeuge. Wegen der hohen Nachfrage
fährt VW die Produktion in seinem Werk in Chattanooga hoch und stellt zusätzliches
Personal ein. Die VW-Tochter Audi lieferte im Januar 9354 Fahrzeuge aus, ein Plus
von knapp 20 Prozent und mehr als je zuvor in einem Januar. Der Absatz von Mercedes-Benz
legte knapp 26 Prozent auf 21.726 Fahrzeuge zu. Konkurrent BMW schlug inklusive
seiner Marke Mini 19.739 Fahrzeuge los, fast sechs Prozent mehr als im Januar 2011.
Der Sportwagenbauer Porsche lieferte 2550 Fahrzeuge und damit ebenfalls rund sechs
Prozent mehr als vor Jahresfrist aus.
Chrysler mit Jeeps erfolgreich
Von den Detroiter Autobauern konnte der kleinste Konzern,
Chrysler, dank guter Geschäfte seiner Jeep-Marke mit 44 Prozent das stärkste Absatzplus
vermelden. Das Unternehmen hat 2011 zum ersten Mal seit 1997 einen Jahresgewinn
geschrieben. Der US-Branchenzweite Ford verkaufte knapp 137.000 Autos und Laster,
ein Plus von rund sieben Prozent. Besonders gut lief dabei mit einem Verkaufsplus
von 60 Prozent das Kleinwagen-Modell "Focus". Die Opel-Mutter GM musste
dagegen einen Absatzrückgang von sechs Prozent auf knapp 168.000 Fahrzeuge hinnehmen.
Der japanische Autobauer Toyota setzte mit 124.540 Fahrzeugen
7,5 Prozent mehr ab als vor Jahresfrist. Hyundai und Nissan verbuchten ebenfalls
Zuwächse.
Das kräftige Absatzplus im
Januar überrascht auch deswegen, weil die Autohersteller mittlerweile nicht mehr
die großzügigen Kaufanreize bieten, mit denen sie ihre Kunden im vergangenen Jahr
noch gelockt hatten. Die Zeiten, in denen alle nur nach Marktanteilen gestrebt hätten,
seien vorbei, sagte Jesse Toprak, Analyst bei TrueCar.com. "Die meisten Hersteller
konzentrieren sich jetzt auf das, was wirklich zählt - die Profitabilität."