Das war Donnerstag, der 5. Oktober 2017
Blicken Sie zum Nachthimmel hinauf sehen Sie vielleicht ganz klein zwei Astronauten der Nasa - okay, vermutlich nicht. Aber Randy Bresnik und Mark Vande Hei haben heute einen Roboterarm an der Raumstation ISS repariert. Ich hoffe, Ihr Tagewerk war ebenfalls ergiebig, das hier stieß heute auf Interesse:
Sturmtief "Xavier": Sieben Sturmtote im Norden und Osten
Streit zwischen Tillerson und Trump: "Rexit" soll nur Frage der Zeit sein
Nordkorea-Krise: CIA-Experte: Kim Jong Un ist vernünftig
Bund der Steuerzahler: Hier versickern Millionen Euro
Rückkehr zu den Bayern? Es musste Heynckes werden
Deutschland hat übrigens gerade die WM-Qualifikation gegen Nordirland klargemacht. Kurz vor Schluss ging die Fußball-Nationalmannschaft mit 3:0 in Führung, dann gelang den Nordiren noch der Ehrentreffer. Endstand also: 3:1. Bericht folgt dann vom geschätzten Kollegen Giannakoulis direkt aus Belfast. Ich wünsche eine gute Nacht!
Ältestes Präsidentenfoto für 360.000 Dollar versteigert
Auch vor 175 Jahren gab es schon Fotoapparate - mit einem solchen lichtete 1842 der Fotograf Philip Haas den sechsten Präsidenten der USA, John Adams, ab. Das Bild wurde nun für 360.000 Dollar versteigert (308.000 Euro). Das übertraf die Erwartungen bei Sotheby's deutlich, ein Bietergefecht machte es möglich. Es soll sich um das älteste Foto eines Präsidenten handeln, das jemals versteigert wurde. Adams hatte das Amt von 1825 bis 1829 inne. Twitter gab es damals übrigens noch nicht.
Atomkraftgegner blockieren Bahnstrecke im Münsterland
Im Münsterland fällt nun auch noch eine Bahnstrecke aus - aber nicht aus meteorologischen Gründen, sondern aus politischen. Atomkraftgegner blockieren Gleise vor der Uranaufbereitungsanlage in Gronau. Die Atomkraftgegner kritisieren, dass die Anlage trotz des beschlossenen Atomausstiegs eine unbefristete Betriebsgenehmigung besitze.
Tumult im ukrainischen Parlament
Wenn alle Argumente ausgetauscht sind, wird im ukrainischen Parlament mitunter mit Körpereinsatz weiterdiskutiert. So auch nun:
Die oppositionelle Fraktion von Samopomitsch (Selbsthilfe) hatte zusammen mit nationalistischen Abgeordneten das Rednerpult blockiert, als über zwei Gesetze zu den von Separatisten kontrollierten Gebieten in der Ostukraine abgestimmt werden sollte.
Dabei gingen die Politiker aufeinander los, es kam zu einem Gerangel.
Deutschland führt nach Supertor von Rudy mit 2:0
In seinem Vorbericht zum WM-Quali-Spiel zwischen Deutschland und Nordirland in Belfast schrieb mein Kollege Stefan Giannakoulis, dass es eigentlich sinnlos ist, Spannung herbeizureden. Doch angesichts der starken Abwehr der Nordiren war dann doch die Frage, wie lange die Insulaner den Deutschen standhalten würden. Nun, es waren zwei Minuten. Mit einem Wahnsinnstor aus gut 20 Metern von Sebastian Rudy ging die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Führung, in der 21. Minute erhöhte Sandro Wagner ebenfalls wunderschön auf 2:0. Läuft.
Bericht: Trump plant Ende von Iran-Deal
Dass er nichts vom Iran-Atom-Deal hält, hat US-Präsident Trump bislang mehr als deutlich gemacht. Nun berichtet die "Washington Post", er plane, dem Abkommen in der kommenden Woche offiziell das Vertrauen entziehen. Er muss bis zum 15. Oktober vor dem Kongress bekannt geben, ob es seiner Ansicht nach im Interesse der Vereinigten Staaten liegt, es beizubehalten. Laut der Zeitung, will er genau das nicht tun. Im Bericht wird das als erster Schritt gedeutet, der zur Wiederaufnahme von Sanktionen gegen Iran führen könnte. Damit wäre das Abkommen dann hinfällig. Die große Frage wäre dann, ob auch für die anderen Unterzeichner, darunter Deutschland, das Abkommen ebenfalls am Ende wäre.
"Xavier" bringt landenden Airbus A380 gehörig ins Wanken
An diesem Video eines landenden Airbus A380 können Sie sehen, welche Kräfte der Sturm "Xavier" entfaltet hat. Gefilmt hat es der "Der Tag"-Leser und Flugzeugfilmer "Cargospotter" in Düsseldorf, wie er uns mitteilt.
Mörder soll Opfer in Tiefkühltruhe aufbewahrt haben
Im Landgericht Berlin wird es morgen früh spannend: Dann muss sich ein Mann verantworten, der vor zehn Jahren einen Mord begangen haben soll. Er soll sein damals 80-jähriges Opfer erst in seiner Wohnung erschossen haben und anschließend in seiner Tiefkühltruhe aufbewahrt haben. Der heute 56-Jährige soll bis zur Entdeckung der Leiche die Rente des Manns eingestrichen und dafür auch Dokumente gefälscht haben.
Las-Vegas-Schütze hatte Sprengstoff im Auto
Der Massenmörder von Las Vegas hatte möglicherweise noch eine größere Bluttat im Sinn. Wie CNN berichtet, wurden in seinem Auto gut 20 Kilo Sprengstoff und 1600 Schuss Munition gefunden. Es parkte auf dem Parkplatz des Hotels, in dem er ein Zimmer gebucht hatte. Die Ermittler glauben nun, er habe eigentlich überleben wollen. Er habe seine Flucht geplant.
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Videos des Tages
Prinz Charles: Plastik steht auf jeder Speisekarte
Nein, (Achtung Kalauer:) Prinz Charles meinte mit dem Zitat aus der Überschrift nicht die traditionelle britische Küche. Doch mit Fish and Chips haben seine Äußerungen durchaus etwas zu tun. Der britische Thronfolger warnte nun bei einer einer Meereskonferenz in Malta eindringlich vor der Verschmutzung der Meere, insbesondere durch Plastik.
"Wir sind kurz davor, den Punkt zu erreichen, an dem jeder wild gefangene Fisch, den Sie essen, Plastik enthält", sagte er. "Tatsächlich steht Plastik jetzt auf der Speisekarte", so Prinz Charles bei der von der Europäischen Kommission ausgerichteten Konferenz.
Er appellierte an die EU-Staaten, ihrer ökologischen Verantwortung gerecht zu werden. Heftige Umweltkatastrophen wie die jüngsten Wirbelstürme seien als "äußerster Weckruf" zu verstehen. Nötig sei die Umstellung von einer "Wegwerf-Gesellschaft" auf eine Recycling-Ökonomie.
Gauweiler: Horst, es ist Zeit
Wackelt Horst Seehofer? Das würden seine Gegner in der CSU jedenfalls gerne so sehen. Nun reiht sich Peter Gauweiler bei den Kritikern des bayerischen Ministerpräsidenten ein. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", sagte er die Partei müsse entscheiden, ob sie weiter von Seehofer geführt werden soll. Es gebe von Rilke das schöne Gedicht über den Herbst, in dem es heißt: "Herr, es ist Zeit, der Sommer war sehr groß". Das gelte jetzt für die CSU: "Horst, es ist Zeit."
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Harrison Ford und Ryan Gosling erleiden Lachanfall
Okay, starten wir ein kleines Experiment. Es heißt ja, Lachen sei ansteckend. Gesund ist es sowieso, als testen wir mal. Schauen Sie sich das hier platzierte Video an und sehen sie Harrison Ford und Ryan Gosling dabei zu, wie sie sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. In einer Morgensendung im britischen Fernsehen bewarben sie den neuen Film "Blade Runner 2049". Zwischenzeitlich gossen sie sich sogar ein Schnäpschen ein. Der Spaß begann bereits vor dem eigentlichen Start des Interviews, als die Fragestellerin offen zugab, den Originalfilm "Blade Runner" aus dem Jahr 1982 nie gesehen zu haben. "Ich bedanke mich für die Offenheit", entgegnete Gosling. Daraufhin mussten die drei bei fast jeder Antwort lachen. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ist das ein Interview?", fragte Gosling. Nein, ein Experiment. Ob Lachen wirklich ansteckend ist.
Katalanische Bank verlässt Katalonien
Bislang residierte die katalanische Bank Sabadell in Barcelona - doch dort wird des dem Geldhaus nun zu unbequem. Das Unternehmen verlegt seinen Sitz nach Alicante und damit außerhalb Kataloniens. Die Mittelmeerstadt liegt in der Autonomen Region Valencia, wo zwar ebenfalls katalanisch gesprochen wird, aber Separatisten keine Chance haben. Zudem hat Sabadell, die viertgrößte Bankengruppe Spaniens, dort schon einen Sitz. Derweil überlegt auch die CaixaBank ihren Sitz auf die Balearen zu verlegen. Dass Unternehmen Katalonien verlassen dürfte ein Albtraum der dortigen Regierung sein, die sich von Spanien loslösen will.
Razzia wegen IS-Terrorpropaganda in Wolfsburg
Die Polizei ist heute in Wolfsburg im Anti-Terror-Einsatz. Das LKA Niedersachsen lässt die Wohnung der Ehefrau eines mutmaßlichen tunesischen Islamisten und Terroranwerbers durchsuchen.
Zahlreiche Datenträger wurden mitgenommen, die 26-jährige Deutsch-Tunesierin blieb auf freiem Fuß. Auf Facebook hatte sie Aufrufe zum bewaffneten Kampf unterstützt.
Sie soll die Ehefrau eines ebenfalls aus Wolfsburg stammenden mutmaßlichen tunesischen Islamisten sein, der mehrere Menschen für die Terrormiliz Islamischer Staat rekrutiert haben soll.
Der Ehemann soll sich in Syrien aufhalten. Ob es sich bei ihm um den zentralen IS-Anwerber Yassin O. aus Wolfsburg handelt, der für eine ganze Reihe von Ausreisen aus der Stadt in die Kampfgebiete verantwortlich gehalten wird, wollte das LKA nicht sagen.
Überraschende Bewegung in US-Waffendebatte
Das Geschäft mit der AngstNach dem furchtbaren Massenmord in Las Vegas griff bei manchen Resignation um sich. An den laschen Waffengesetzen in den USA werde sich ja doch nichts ändern, zu mächtig ist die Waffenlobby, zu vernarrt sind die Kunden in ihre Knarren. Doch nun deutet sich überraschend zumindest ein bisschen Bewegung an.
Mehrere republikanische Senatoren signalisierten, sie könnten sich unter bestimmten Voraussetzungen für ein Verbot von Vorrichtungen durchringen, die halbautomatische Waffen de facto zu automatischen Waffen machen. So eine Vorrichtung hatte auch der Attentäter in Las Vegas genutzt. So konnte er 900 Schuss pro Minute abgeben.
Senator Ron Johnson aus Wisconsin sagte, er habe kein Problem damit, solche Vorrichtungen zu verbieten. "Automatische Waffen sind illegal", betonte er. Auch weitere republikanische Senatoren hatten zumindest Gesprächsbereitschaft in der Frage signalisiert.
"Xavier" hebt Hafenkran aus den Angeln - Totalschaden
So heftig bläst Sturm "Xavier" im Norden, dass der Wind sogar einen Hafenkran aus den Angeln hebt. In Wilhelmshaven stürzte das 1000-Tonnen-Monstrum ins Hafenbecken. Orkanböen der Stärke 12 hätten den auf Schienen laufenden Kran am Mittag angehoben, gedreht und umgekippt, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei.
Saudis kaufen Kriegswaffen in Russland
Dass Saudi Arabien ein enger Verbündeter der USA ist, hindert König Salman nun nicht daran, Waffen in Russland einzukaufen. Bei seinem ersten Besuch im Putin-Reich überhaupt lässt der Monarch unter anderem das Flugabwehrsystem S-400, die Panzerabwehrrakete "Kornet" und Raketenwerfer vom Typ TOS-1A in den Warenkorb legen. Was auf der Rechnung steht, blieb geheim. Ganz offiziell unterzeichneten Salman und Putin aber eine Absichtserklärung zum Aufbau einer Rüstungsindustrie im Öl-Staat. Russland will dabei helfen.
Schlagzeilen zum Feierabend
Berliner SEK packt bei Sturmschäden mit an
Eigentlich kümmern sich die Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) eher um die richtig schweren Jungs. Aber wenn man so will, ist Xavier ja auch einer, auch wenn er eigentlich "nur" ein Sturm ist. Wie die Berliner Polizei twittert, packten die SEK-Beamten mit an beim Räumen einer Straße, wie obiges Video beweist.
Kein Zug- und S-Bahnverkehr mehr rund um Berlin
Sturm Xavier legt auch den Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg lahm. Dort fahren keine Züge der Deutschen Bahn und der S-Bahn mehr. Züge die jetzt noch unterwegs sind, werden im nächsten Bahnhof halten. Auf der ICE-Strecke zwischen Berlin und Hamburg liegen gerade zwei Schnellzüge, die nicht mehr weiterfahren. Falls Sie uns von aus einem liegengebliebenen Zug lesen, Infos gibt es auf der Seite der Deutschen Bahn. Das obige Video kommt nicht aus Brandenburg, dafür zeigt es die Xaviers Ruppigkeit auf der Nordseeinsel Langeoog.
Update: Am späten Nachmittag wurde dann auch der Busverkehr in Berlin eingestellt.
Diebe klauen mehr als 100 Fernseher aus Lkw
Es ist der Albtraum eines jeden Lkw-Fahrers und wohl noch mehr von dessen Chef: Diebe schlitzen die Plane des Anhängers auf und stehlen die Ladung. Genau das ist nun auf einem Rastplatz an der A2 bei Ahlen in NRW passiert. Die Täter schnitten ein Loch in die Plane des abgestellten Sattelschleppers, brachen die Ladetür am Heck auf und entwendeten mehr als 100 Fernseher, etwa die Hälfte der Ladung. Der Fahrer des Lastwagens gab laut Polizei an, nichts von dem Treiben mitbekommen zu haben. Den Wert der Beute verorteten die Beamten "im sechsstelligen Bereich".
Diesel-Zulassungen brechen ein
Würden Sie noch einen Diesel kaufen? Ich würde es mir auch zweimal überlegen. Denn solange man Fahrverbote, Sondersteuern und was auch immer noch nicht ausschließen kann, hätte man wohl weniger Freude an seinem schönen neuen Auto. Ich unterstelle mal, dass solche Überlegungen dafür mitverantwortlich sind, dass die Neuzulassungen bei Dieseln eingebrochen sind. 21,3 Prozent weniger Diesel-Fahrzeuge rollten von den Höfen der Händler. Zuletzt hatte es vor gut acht Jahren einen ähnlichen starken Rückgang gegeben. Nur noch gut jeder dritte Neuwagen (36,3 Prozent) war im September ein Diesel.
Ein Toter bei Sturm in Hamburg
Der Sturm in Norddeutschland ist gefährlich - nun ist ein Mensch ums Leben gekommen. In Hamburg fiel ein Baum auf sein Auto, meldet die Feuerwehr.
Update 17:27 Uhr: Ein zweites Todesopfer gab es in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde ein Lkw-Fahrer auf B191 in Neu-Karstädt von einem umstürzenden Baum erschlagen.
Update 18:49 Uhr: Die Zahl der Toten ist auf sechs gestiegen. Vier Menschen starben in ihren Autos in Brandenburg.
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Russisches Atom-U-Boot vor Indien beschädigt
Es fährt unter indischer Flagge und hat einen indischen Namen - doch es gehört eigentlich Russland: Das Atom-U-Boot INS Chakra oder wie es in Russland hieß: K-152 Nerpa. Das hatte nun einen Unfall, wie die Zeitung "The Hindu" berichtet. Demnach wurde die Sonar-Kuppel des Schiffs beschädigt, warum genau, ist unklar. Das U-Boot hat die indische Marine von Russland für zehn Jahre geleast. Darauf wird Personal ausgebildet, das später auf von Indien selbst hergestellten Schiffen eingesetzt werden soll.
Spanien verbietet Parlamentssitzung in Katalonien
Das spanische Verfassungsgericht versucht den katalanischen Separatisten einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die wollen eigentlich am kommenden Montag eine Sitzung abhalten. Es wird damit gerechnet, dass Regionalpräsident Puigdemont dann die Unabhängigkeit Kataloniens erklären wird. Nun ist diese Sitzung also nach spanischem Recht illegal. Das heißt aber nicht, dass die Abgeordneten nicht dennoch versuchen werden, sie abzuhalten. Schließlich war bereits das Referendum am Sonntag ebenfalls illegal.
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Besonders langer Python in Indonesien erlegt
Eine Riesenschlange hat sich ins Netz von Schlangenfängern geschlingelt. Und die Länge des Pythons, der auf Sumatra erwischt wurde, beeindruckt dann doch. Sieben Meter achtzig. Also von hier bis dort drüben. Und wieder zurück. Aggressiv scheint das Tier auch gewesen zu sein, einem Wachmann biss es fast den Arm ab. Die Dorfbewohner haben dann das beste draus gemacht und verarbeiteten die Schlange zu einer Mahlzeit weiter. Die waren dem Wachmann zur Hilfe geeilt, als er mit der Schlange kämpfte und hatten ihr mit einem Klotz auf den Kopf gehauen.
Schichtwechsel
Jupp Heynckes dürfte zu den Bayern zurückkehren, sagen alle. Nachdem ich die Geschichten von Ben Redelings dazu gelesen habe, freut mich das noch ein wenig mehr. Wenn jetzt Otto Rehhagel wieder Werder Bremen übernimmt, bin ich wunschlos glücklich. Ich heiße Volker Petersen und wünsche Benjamin Konietzny einen schönen Feierabend und Ihnen einen ebensolchen Nachmittag und Abend. Informationen über Wichtiges und etwas weniger Bedeutsames bekommen Sie hier. Kontakt: volker.petersen (at) nama.de oder bei Twitter.
Syrien erlebt heftigste Kämpfe seit Monaten
Seit Ende letzten Jahres hat sich die Lage in Syrien dramatisch geändert: Die Terrormiliz Islamischer Staat wurde massiv zurückgedrängt, die IS-"Hauptstadt" Rakka ist umstellt und die Belagerung Deir Ezzors wurde gebrochen. Die kurdisch-arabischen SDF-Truppen haben große Geländegewinne gemacht und der blutige Kampf um Aleppo sind beendet. Friedlicher ist es dennoch nicht geworden.
Nach Angaben des Roten Kreuzes toben in mehreren Regionen Syriens die heftigsten Kämpfe seit der Schlacht um Ost-Aleppo Ende letzten Jahres. Hunderte Zivilisten seien dabei verletzt worden. Bis zu zehn Krankenhäuser seien in den letzten zehn Tagen beschädigt worden, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit. Dadurch seien Hunderttausende von medizinischer Versorgung abgeschnitten.
"In den vergangenen beiden Wochen haben wir einen beunruhigenden Anstieg an Militäraktivitäten beobachtet, bei denen eine hohe Zahl von Zivilisten verletzt wurde", sagte die Chefin der IKRK-Delegation in Syrien, Marianne Gasser.
Kämpfe würden nicht nur aus Rakka, Deir Essor und West-Aleppo gemeldet, sondern auch aus Sicherheitszonen wie Idlib, der Region Hama und Ost Ghuta.
Maaßen: Russland verzichtete auf Hacking zur Wahl
Russland hat nach Einschätzung von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen auf Versuche zur Beeinflussung der Bundestagswahl am Ende wohl nach einer "Kosten-Nutzen-Analyse" verzichtet.
Maaßen sagte, dass es zwar "zahlreiche auch erfolgreiche" Cyberangriffe "im weiten Vorfeld der Bundestagswahl" gegeben habe. Als Beispiele nannte er den Angriff auf das IT-System des Bundestags im Jahr 2015 sowie Cyberattacken auf Parteien und auch einzelne Abgeordnete.
Letztlich sei es aber eine "politische Entscheidung", ob bei Hackerangriffen erbeutete Informationen auch eingesetzt würden, sagte der Verfassungsschutzchef. Die Verantwortlichen in Moskau seien offenbar vor der Bundestagswahl zu der Einschätzung gekommen, dass die "politischen Kosten einfach zu hoch" seien.
Literaturnobelpreis geht an Kazuo Ishiguro
Der britische Schriftsteller Kazuo Ishiguro erhält den diesjährigen Literatur-Nobelpreis. Ishiguro habe in seinen Romanen von "großer emotionaler Kraft" den "Abgrund unter unserer trügerischen Wahrnehmung von unserer Verbindung zur Welt" aufgedeckt, begründete die Schwedische Akademie ihre Entscheidung. Der in Japan geborene 62-Jährige ist vor allem für seinen Roman "Was vom Tage übrigblieb" bekannt. Der am 8. November 1954 in Nagasaki geborene Schriftsteller zog 1960 mit seiner Familie nach Großbritannien. Er wuchs in Guildford südlich von London auf.
Ratingagentur könnte Katalonien herabstufen
Drohungen an die Katalanen kommen nicht nur aus Madrid, sondern jüngst auch von der mächtigen Ratingagentur Standards&Poor.
Die spanische Region wurde auf "credit watch negative" gesetzt. Wie aus einer Analyse hervorgeht, bestehe die Gefahr einer weiteren Eskalation zwischen der Zentralregierung in Madrid und dem katalanischen Regionalkabinett.
Laut S&P könnte die Region in Schwierigkeiten kommen, sich kurzfristig selbst zu finanzieren. Eine Entscheidung über die Kreditbewertung soll in den nächsten drei Monaten fallen.
Erdogan will Truppen in Idlib stationieren
Idlib ist die letzte von Rebellen beherrschte Provinz in Nordsyrien. Nun hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan einen Einsatz türkischer Truppen dort angekündigt.
Das türkische Militär werde "innerhalb der Grenzen Idlibs tätig sein, die russischen Streitkräfte außerhalb der Grenzen", sagte Erdogan laut dem Nachrichtensender Habertürk. In Idlib soll eine Deeskalationszone entstehen, in der die Kämpfe ruhen.
Russland und die Türkei hatten zuvor angekündigt, die Zusammenarbeit ihrer Diplomaten, Militärs und Geheimdienste im syrischen Bürgerkrieg weiter zu verstärken. Geplant ist auch die Einrichtung von vier Deeskalationszonen in Syrien, die Mitte September bei Verhandlungen in Astana in Kasachstan vereinbart worden war. Idlib wäre die größte dieser Schutzzonen.
Bahn will auf Fahrkartenkontrolle verzichten
Mit dem ICE reisen, ohne das Ticket vorzeigen zu müssen? Hört sich verlockend an, oder? Aber lesen Sie erst einmal:
Die Bahn will dieses Angebot denjenigen Fahrgästen machen, die sich ein Handyticket mit Platzreservierung kaufen, wie das Unternehmen bekanntgab.
Derzeit läuft dazu ein Test auf den ICE-Strecken Dortmund-Stuttgart und Hamburg-München. Dieser soll im kommenden Jahr auf mehr Verbindungen ausgedehnt werden. Später könnte das System dann in allen ICE und Intercitys eingeführt werden.
Für den Verzicht auf die Fahrkartenkontrolle muss der Fahrgast nach dem Einsteigen in seiner Handy-App bestätigen, dass er sich auf den reservierten Platz gesetzt hat. Dem Zugbegleiter wird dann diese Information weitergeleitet, er lässt den Kunden bei der Kontrolle aus.
Mehr dazu hier.
Irak will keine "militärische Konfrontation" mit Kurden
Bei einem Referendum im kurdischen Teil des Iraks habenfast 93 Prozent für eine Abspaltung Kurdistans vom Irak gestimmt. Bagdad, aber auch die Türkei und der Iran sind strikt gegen eine Sezession.
Nun hat der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi betont, er wolle eine militärische Auseinandersetzung vermeiden. "Wir wollen keine bewaffnete Konfrontation", versicherte al-Abadi am nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris.
Zugleich nannte er das Referendum erneut "inakzeptabel". Der Zentralstaat müsse seine Autorität durchsetzen. Zuvor hatte die Regierung in Bagdad mit einer militärischen Intervention gedroht und Verhandlungen auf Grundlage des Referendums abgelehnt.
Schlagzeilen zur Mittagspause
Deutsche Städte werden kinderreicher
Die deutschen Großstädte werden kinderreicher: Die Zahl der Kinder im urbanen Raum hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
Sie stieg zwischen 2005 und 2015 in Leipzig um 49,6, in Dresden um 36,6 Prozent, in Berlin um 25,7 Prozent, in München um 24,6 Prozent und in Hamburg um 15,3 Prozent, wie aus einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) hervorgeht.
Als Gründe für den Anstieg verweisen die Autoren der SPD-nahen Stiftung auf die Familiengründung durch junge Menschen, die zur Ausbildung in die Städte zogen. Diese glichen inzwischen die Abwanderung von Familien etwa in Vororte mehr als aus.
Viele junge Eltern blieben heute aufgrund der günstigeren Arbeitsmarktsituation, der insgesamt kürzeren Wege und der besser ausgebauten Betreuungsinfrastruktur in den Städten. Aufgrund der anhaltenden Zuwanderung junger Leute in Städte werde sich der Trend künftig mutmaßlich fortsetzen.
Weidel hält weitere AfD-Austritte für möglich
Gestern hatte sich der Vertraute von Frauke Petry, Mario Mieruch, aus der AfD-Fraktion verabschiedet. Nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel könnten noch weitere Austritte folgen.
"Vielleicht gibt es ein, zwei weitere Austritte, die möchte ich mittlerweile nicht mehr ausschließen", sagte Weidel am Rande einer Fraktionssitzung in Berlin.
Mieruch begründete seinen Schritt gegenüber der "Bild"-Zeitung mit einer mangelnden Abgrenzung nach rechts.
Ähnliche Gründe hatte auch die frühere Parteichefin Frauke Petry angeführt. Sie hatte der AfD bereits kurz nach der Bundestagswahl den Rücken gekehrt. Aktuell gehören der AfD-Fraktion noch 92 Abgeordnete an.
Mehr als 1800 gewaltbereite Islamisten in Deutschland
Immer mehr Islamisten, die auch Gewalt anwenden würden, um ihre Ziele durchzusetzen, leben in Deutschland. Zu dieser Erkenntnis kommt der Verfassungsschutz.
Inzwischen würden mehr als 1800 Menschen zum islamistisch-terroristischen Personenpotenzial gezählt, sagte der Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen bei einer öffentlichen Anhörung des Geheimdienstausschusses des Bundestags in Berlin.
Die Zahl der Salafisten liege bei etwa 10.300. Der Salafismus ist seit Jahren die am stärksten wachsende islamistische Bewegung in Deutschland. Er ist eine fundamentalistische Strömung des Islam und für junge Muslime häufig eine Zwischenstation auf dem Weg in den Dschihad.
Das war der Morgen bei n-tv
Vulkanausbruch droht: Tausende von Insel geschafft
Eine komplette Insel mit rund 11.600 Einwohnern haben die Behörden des südpazifischen Staates Vanuatu evakuiert. Ein Vulkan auf der Insel Ambae steht offenbar kurz vor dem Ausbruch.
In Vanuatu trafen währenddessen Hilfslieferungen aus Australien, Neuseeland und dem französischen Überseegebiet Neukaledonien ein. Dazu zählten Zelte, Küchenutensilien sowie Trinkwasser. Die Regierung von Vanuatu hatte zuvor um Unterstützung gebeten, da sie nicht ausreichend auf eine Naturkatastrophe vorbereitet sei.
Ex-Agent Mauss zu zwei Jahren Bewährung verurteilt
Der frühere Geheimdienstmitarbeiter Werner Mauss soll mehr als 15 Millionen Euro an den Steuerbehörden vorbeigeschafft haben. Dafür wurde er heute in Bochum verurteilt.
Das Landgericht Bochum hat den 77-Jährigen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Das Gericht erkannte Steuerhinterziehung in zehn Fällen.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von gut sechs Jahren beantragt, die Verteidigung auf Freispruch plädiert.
106-jährige Afghanin darf nun doch in Schweden bleiben
"Fortgeschrittenes Alter rechtfertigt keinen Schutz", urteilte die schwedischen Ausländerbehörde im Mai und lehnten das Asylgesuch einer 106 Jahre alten Afghanin ab. Die Frau ist schwer krank, bettlägrig und fast blind. Der Fall sorgte in ganz Schweden für Aufsehen. Nun jedoch darf die Frau in Schweden bleiben - zunächst.
Wie das in Asylfragen zuständige Gericht in Göteborg mitteilte, darf die bettlägerige und fast blinde Bibikahl Usbeki nun für weitere 13 Monate im Land bleiben, bevor ihr Aufenthaltsrecht erneut verlängert werden kann.
"Aus humanitärer Sicht wäre es schockierend, sie dazu zu verpflichten, in ihr Geburtsland zurückzukehren", begründeten die Richter ihr Urteil. Sie verwiesen neben dem hohen Alter der Betroffenen auch auf ihren sich verschlechternden Gesundheitszustand.
Mordfall Kim Jong Nam: Gift auf T-Shirt entdeckt
Mitte Februar wurde der Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Jong Nam, am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengas VX vergiftet und starb. Im Prozess gegen zwei Frauen, die dringend verdächtigt werden, den Mord möglicherweise im Auftrag des nordkoreanischen Geheimdienstes ausgeführt zu haben, wurde eine Verdächtige nun schwer belastet.
Ein Gutachter habe auf dem ärmellosen T-Shirt, das die verdächtige Indonesierin Siti Aishah bei ihrer Festnahme trug, Spuren des Nervengases VX gefunden, sagte Chemiker Raja Subramaniam vor Gericht, wie die malaysische Zeitung "Astro Awani" berichtete.
Den beiden mutmaßlichen Haupttäterinnen droht die Todesstrafe. Beide plädierten auf nicht schuldig. Sie gaben bislang immer an, von Fremden angeheuert worden zu sein. Angeblich dachten sie, sie müssten ihrem Opfer für eine Art "Versteckte Kamera" eine ungefährliche Substanz in Gesicht drücken.
Katalonien wirft EU Untätigkeit vor
Nach dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien kritisiert Regionalpräsident Carles Puigdemont die EU scharf und wirft dem Staatenbund Untätigkeit vor.
"Warum wird in der EU das Polizeivorgehen nicht schärfer kritisiert?", sagte Puigdemont mit Blick auf das gewaltsame Vorgehen der spanischen Polizei der "Bild"-Zeitung.
Es seien "fundamentale Freiheitsrechte von europäischen Bürgern verletzt" worden, so Puigdemont. "Aber von der EU kommt nichts. Wenn das Gleiche in der Türkei, Polen oder Ungarn passiert, ist die Empörung dagegen riesig", kritisierte er.
Puigdemont sagte weiter, dass er seine Verhaftung für möglich halte. "Ich habe davor persönlich keine Angst", sagte er. "Mich wundert nichts mehr, was die spanische Regierung tut. Auch meine Verhaftung ist möglich, was ein barbarischer Schritt wäre", sagte der Regionalpräsident.
Wahlergebnis hat für SPD auch finanzielle Folgen
Das vergangene, historisch schlechte Wahlergebnis der SPD hat für die Partei nicht bloß politische Folgen. Einem Medienbericht zufolge fehlt den Sozialdemokraten nun auch viel Geld.
Es führe zu einem Loch von ein- bis eineinhalb Millionen Euro im Etat, sagte SPD-Bundesschatzmeister Dietmar Nietan den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Das könne durchaus auch Folgen für das Parteileben haben.
"Bei einem Gesamtetat von fast 40 Millionen Euro wird man sich zukünftig entscheiden müssen, wie üppig und wie zahlreich Veranstaltungen der Partei ausfallen sollen", sagte Nietan. Ebenso werde sich die Frage stellen, ob es weiter acht große Funktionärskonferenzen geben solle oder nicht auch zwei genügten.
Eine ausführliche Meldung lesen Sie hier.
Schlagzeilen am Morgen
Gauland spricht über Depressionen
Der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland litt in jungen Jahren an einer Depression. Darüber sprach er nun mit Kollegen der "Bild"-Zeitung. "Ich hatte mit Mitte 20 nach meinem zweiten Staatsexamen schwere Depressionen, lag sechs Wochen in einer Bonner Klinik. Aber das ist überwunden."
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte in einem Porträt des ehemaligen CDU-Politikers geschrieben, dass Gauland offen über seine Schwermut rede. Diese falle ihn seit Jahrzehnten immer wieder an, "manchmal in heftigen Schüben".
Irakische Armee erobert weitere IS-Bastion
Im Norden des Irak hat die Armee eine weitere Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat von den Dschihadisten zurückerobert.
Am Morgen hätten die Truppen das Zentrum der Stadt Hawija eingenommen, meldet die kurdische Nachrichtenagentur Rudaw unter Berufung auf Angaben der irakischen Armee. Hawija liegt an der Grenze zur ölreichen Region Kirkuk.
Bereits gestern haben sich nach kurdischen Angaben Dutzende IS-Kämpfer ergeben.
CDU bekräftigt Forderung nach Heimatministerium
Nachdem sich bei der vergangenen Wahl viele Wähler von den bisher im Bundestag vertretenen Parteien abgewendet haben, hat die CDU die Forderung nach der Schaffung eines Heimatministeriums bekräftigt.
"In einem Heimatministerium könnte man die Bedeutung des ländlichen Raums stärken", sagte der Thüringer CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring der "Berliner Zeitung". Dies "wäre eine gute Antwort auf die Sorgen der Bürger in Ost und West, die sich abgehängt fühlen".
Heimatministerien gibt es auf Landesebene bereits etwa in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Die Union hatte sich bereits im März für ein Heimatministerium auf Bundesebene ausgesprochen.
Der Wolf mischt im Wahlkampf in Niedersachsen mit
Seit einigen Jahren gibt es wieder Wölfe in Niedersachsen, was nicht ohne Probleme bleibt: Seit längerem beklagen Landwirte zunehmende Angriffe auf ihre Herden, Bürger befürchten Attacken auf Menschen. Für die Wahl am Sonntag kommender Woche spielt das Tier daher eine bedeutende Rolle.
Kurz vor dem Urnengang verständigten sich die rot-grüne Landesregierung und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vor wenigen Tagen auf ein Eckpunktepapier, das eine härtere Linie gegenüber "Problemwölfen" festlegt. Selbst die Tötung ganzer Rudel soll in Ausnahmefällen möglich werden.
Zuvor hatte die niedersächsische CDU den Druck in Sachen Wolf erhöht. Spitzenkandidat Bernd Althusmann forderte die Aufnahme des Tiers ins Jagdrecht. Der Bestand werde nicht gefährdet, wenn Wölfe, die für andere Tiere oder sogar Menschen gefährlich seien, von Revierförstern abgeschossen würden, sagte er.
Die Forderung nach einer Aufnahme ins Jagdrecht geht SPD und Grünen allerdings zu weit. Laut ihrem Eckpunktepapier wäre eine Tötung eine Einzelfallentscheidung, es gäbe keine regelmäßigen Abschüsse. Ein solches Vorgehen sei keine "zielführende Option".
Bürgermeisterin Cruz: Trumps Besuch war "beleidigend"
Der Besuch von US-Präsident Donald Trump in Puerto Rico war ein Desaster: Die Insel war von Hurrikan "Maria" schwer verwüstet worden. Trump warf bei seinem Besuch Küchenpapierrollen in die Menge.
Nun hat sich die Bürgermeisterin der Hauptstadt Puerto Ricos, Yulin Cruz zu dem Auftritt geäußert. Trumps Besuch sei "beleidigend" gewesen, er selbst sei der "miscommunicator-in-chief".
Sein Auftritt in Puerto Rico sei ein reiner "PR-Termin" gewesen, sagte Cruz. Den Anblick, wie Trump Küchenrollen in eine Menschenmenge warf, beschrieb sie als "schrecklich und abscheulich".
Immer mehr Ärzte, immer weniger Pfleger
Über zu wenig Ärzte können sich die deutschen Krankenhäuser nicht beklagen. Pflegekräfte werden hingegen weiterhin dringend gesucht. Denn immer mehr gerade ältere Menschen liegen auf Station und brauchen Zuwendung.
Die Zahl der Krankenhausärzte ist in den vergangenen 25 Jahren um 66 Prozent auf rund 158.100 gestiegen. Bei den Pflegekräften gab es in diesem Zeitraum bis 2016 hingegen eine leichte Abnahme auf rund 325.100 - rund 1000 weniger als 1991.
Auf diese aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts machte die Deutsche Stiftung Patientenschutz aufmerksam. "Die Schere zwischen Ärzten und Pflegekräften in Kliniken muss endlich kleiner werden", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. "Die Pflege fährt auf der letzten Rille."
Das wird heute wichtig
Guten Morgen, liebe Leser,
[kein Linktext vorhanden]Sie haben gelesen, was Björn Alexander geschrieben hat: uns Nordmenschen steht ein stürmischer Tag bevor. Allen im Süden wünsche ich goldene Herbststunden. Mein Name ist Benjamin Konietzny, ich versorge Sie an dieser Stelle bis zum frühen Nachmittag mit Nachrichten. Sie erreichen mich unter benjamin.konietzny (at) nama.de oder bei Twitter.
Und folgende Themen werden heute wichtig:
Der Bunde der Steuerzahler stellt heute sein Schwarzbuch "Die öffentliche Verschwendung 2017/2018" vor.
Die Debatte um die Jamaika-Koalition hält an. Dazu trifft sich heute um 14 Uhr die Fraktion der FDP.
Auch die Fraktion der neu gewählten AfD trifft sich heute. Voraussichtlich soll der stellvertretende Fraktionsvorsitzende gewählt werden.
Im Prozess gegen den Ex-Geheimagenten Werner Mauss wird heute das Urteil erwartet. Mauss soll unter einem Decknamen große Vermögenswerte im Ausland versteckt und fast 14 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben.
In Moskau empfängt heute Kremlchef Wladimir Putin den saudi-arabischen König Salman bin Abdelasis al-Saud.
In Paris treffen sich der französische Präsident Emmanuel Macron und der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi.
Um 13 Uhr wird außerdem in Stockholm verkündet, wer in diesem Jahr den Literaturnobelpreis erhält.
Sturmtief Xavier schüttelt den Norden durch
Über der Nordsee liegt ein kleines, aber sehr intensives Sturmtief mit dem Namen "Xavier", das am Vormittag die Deutsche Bucht erreicht, sich dann rasch ostwärts verlagert und Deutschland um 20 Uhr am Abend schon überquert hat. Die aktuellen Hochrechnungen der Wettercomputer zeigen folgenden Zeitplan für das Zentrum von "Xavier":
Um 9 Uhr knapp nördlich von Borkum. Gegen 11 Uhr im Bereich der Insel Wangerooge. Um 13 Uhr wird Hamburg erreicht. Gegen 16 Uhr passiert das Tief Berlin. Und um 18 Uhr liegt der Tiefkern schon über Polen.
Südlich und westlich des Tiefzentrums sind die höchsten Böen zu erwarten. Das heißt: Im Laufe des Vormittags frischt der Wind in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen kräftig auf (Spitzenböen von 50 bis 70km/h), im Emsland und in Ostfriesland bereits Sturm mit orkanartigen Böen bis Tempo 110. Gegen Mittag erreicht das Hauptsturmfeld Bremen und zieht dann schnell südlich von Hamburg weiter über Sachsen Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg/Berlin, nördliches Sachsen bis hin zu Oder und Neiße. Dabei drohen einzelne Orkanböen bis 120km/h. Auf dem Brocken werden Orkanböen um 150, auf dem Fichtelberg um 130km/h erwartet.
Und auch in Sachen Regen kommt noch einiges vom Himmel. Besonders nördlich des Tiefs regnet es mitunter ergiebig, bevor später von Nordwesten her Auflockerungen gepaart mit zum Teil kräftigen Schauern und Gewittern folgen.
Nur ganz im Süden bleibt es bis zum Abend schöner und sehr mild bei 20 bis 24 Grad. Ansonsten bringt der Tag oft nur 10 bis 15 Grad. Kommen Sie gut und sicher durch diesen stürmischen Tag. Ihr Björn Alexander