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Morgens um sechs kommen die Minibusse und mit ihnen die Touristen.
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Mit Kameras bewaffnet steigen sie die Hügel der kleinen Insel Shengshan östlich von Schanghai hinauf.
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Dann füllt sich das Dorf Houtouwan mit Menschen.
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Mit seinen über 500 Häusern war der Ort einst die Heimat von mehr als 2000 Fischern und ihren Familien.
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Doch in den frühen 1990er-Jahren zogen zunächst die wohlhabenderen Familien weg.
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Es wurde schwieriger für die Kinder, zur Schule zu gehen, die Lebensmittel-Lieferungen wurden seltener.
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Bis 1994 hatten beinahe alle Bewohner das Dorf verlassen.
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Inzwischen leben nur noch eine Handvoll Menschen hier.
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Sun Ayue ist einer der letzten Bewohner.
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Er bewohnt ein einzelnes Zimmer. Aber das Bett ist ohne Matratze, Licht spenden ein paar Kerzen.
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Es ist ein einsames und oft auch trauriges Leben, das der Mann hier führt.
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Eine der anderen Bewohnerinnen ist eine alte Dame. Sie lebt mit einem Rudel wolfsähnlicher, halb verrückter Hunde in einer früheren Schule.
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20 Jahre lang zerfielen die Häuser, die Farben verblassten, die üppige Vegetation kroch durch Fenster und Türen.
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Vor ein paar Jahren kamen plötzlich die ersten Touristen und verbreiteten Bilder vom schönen Geisterdorf.
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Seitdem kommen immer mehr Menschen, um durch die verlassenen Straßen zu streifen.
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Sogar einige der früheren Bewohner sind zurückgekehrt, um sich um die Besucher zu kümmern.
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Sie achten beispielsweise darauf, dass die Touristen nicht in die leerstehenden Häuser steigen. Zu groß ist die Einsturzgefahr.
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Wer hierher kommt, ist gut beraten, alles Nötige dabei zu haben.
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Kaufen kann man in Houtouwan bisher lediglich Wasser.
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Das könnte sich ändern, wenn sich die Schönheit des Ortes weiter herumspricht.
Die Schönheit des Verfalls Natur erobert verlassenes Dorf zurück
Schon vor Jahren sind die meisten Bewohner der Insel Shenghsan weggezogen. Seitdem überwuchern Pflanzen die Häuser, längst sind sie bis ins Innere vorgedrungen. Die verwunschene Schönheit zieht bereits Touristen an.
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