Sozialist, Utopist, Populist: Presidente Hugo Chávez - ntv.de

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1992 — Doch Chávez nutzte die Niederlage. Als Bedingung für seine Kapitulation durfte er im Fernsehen zum Volk sprechen. In einer denkwürdigen, 72-sekündigen Rede wurde er zur Legende, zum Kämpfer der Armen und Entrechteten. Fortan ruhten die Hoffnungen von Millionen Venezolanern auf ihm. Geschickt griff er die Kluft auf, die sich durch die Gesellschaft seines Landes zog, und versammelte die Unzufriedenen hinter sich. Nach seinem Auftritt wanderte Chávez jedoch erst einmal ins Gefängnis. Er sollte zwei Jahre dort bleiben.Bild 18 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS

RTRDZBV — Und Chávez nutzte die Gelegenheit auch, sich international mehr Profil zu verleihen. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends spaltete vor allen Dingen US-Präsident George W. Bush die Welt. Auch Chávez war ihm gegenüber feindlich eingestellt. Er wurde nicht müde, zu behaupten, Bush habe den Putsch gegen ihn unterstützt, wenn nicht gar initiiert - eine Behauptung, die sich nicht belegen lässt. Ebenso wenig wie seine Theorie, die USA hätten eine Technologie entwickelt, um unliebsamen lateinamerikanischen Führern die Krebskrankheit zu bringen.Bild 34 von 47 | Foto: REUTERS

32349812 — Neben seiner Beziehung zum mittlerweile gestürzten libyschen Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi irritierte auch sein Verhältnis zu Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad, den er als "Bruder" und "Kämpfer für eine gerechte Sache" sieht. Beide einte ihre antisemitische und antiisraelische Haltung. Eine Rolle spielte aber auch, dass beide über einen natürlichen Machtfaktor verfügen, den sie in ihrem antiamerikanischen Kampf auszuspielen verstanden.Bild 39 von 47 | Foto: picture alliance / dpa

Sozialist, Utopist, PopulistPresidente Hugo Chávez

06.03.2013, 06:00 Uhr

Venezuela trauert um sein Staatsoberhaupt. Hugo Chávez hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Er hinterlässt ein Land, das vollkommen auf einen Fixpunkt ausgerichtet ist: ihn selbst. Seit den 80er Jahren griff er in die Geschicke der Nation ein, stets im Bestreben, sie seinem Traum, der vollendeten Bolivarischen Revolution, näherzubringen. Die meisten Venezolaner liebten ihn dafür. Doch die Figur Chávez polarisierte auch wie kaum eine zweite.

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