Bisswunden an Kopf und Körper50-Jähriger überlebt zwei Grizzly-Attacken

Todd Orr wird von einer Bärin angegriffen. Sie beißt ihn in Kopf und Arme. Doch anstatt sich nach der Attacke in Sicherheit zu bringen, greift der 50-Jährige zu seinem Handy. Mit blutverschmiertem Gesicht und herunterhängenden Hautfetzen dreht er ein Video.
"Das Leben ist scheiße im Bärenland", verkündet Todd Orr in einem Video, das der 50-Jährige direkt nach einer Grizzly-Attacke auf Facebook gepostet hat. Orr stammt aus Bozeman im US-Bundesstaat Montana.
Am vergangenen Samstag begab er sich im Madison-Tal auf Jagd, als ihn eine Bärin angriff, die mit ihren zwei Jungen unterwegs war. Von den Grizzlys gibt es im nordwestlichen Bundesstaat mit der geringen Bevölkerungsdichte und den vielen State Parks reichlich.
Trotz zahlreicher Warnrufe und einer Ladung Anti-Bärenspray attackierte die Grizzlydame den Jäger. "Innerhalb weniger Sekunden war sie auf mir", berichtete Orr dem Nachrichtensender "Sky News". Um seinen Kopf zu schützen, schmiss er sich mit dem Gesicht auf den Boden und schlug die Arme um seinen Nacken. Irgendwann habe die Bärenmutter dann von ihm gelassen und verschwand im Wald.
Orr atmete tief durch und machte sich auf dem Weg zu seinem Auto, doch nach wenigen Minuten wurde er von derselben Bärin erneut überrascht. "Die Bärin biss mich an Arm und Schulter", zitiert "Sky News" den Jäger. Diesmal, so berichtet Orr, sah er den Tod vor Augen. Die Bisse des Grizzlys fühlten sich wie ein Vorschlaghammer mit Zähnen an. "Ich hörte, wie sie meinen Armknochen brach." Ein weiterer Biss über seinem Ohr skalpierte ihn fast. 30 Sekunden stand das Tier auf ihm und erdrückte ihn beinahe. Doch dann, als Orr längst nicht mehr damit rechnete, ließ die Bärin von ihm ab.
Eine Weile blieb Orr regungslos liegen, dann stand er auf und lief zu seinem Auto. Bevor er sich auf den Weg ins Krankenhaus machte, drehte er noch sein kurzes Facebook-Video. "Fleischstücke hängen an meinem Arm und auch meine Schulter ist verletzt. Ich glaube, mein Arm ist gebrochen", so seine Bilanz. Ansonsten seien seine Organe, seine Beine und Augen unversehrt geblieben. "Das war sicher nicht mein bester Tag, aber ich bin froh, dass ich noch lebe."
Sein Clip wurde bereits über 31 Millionen Mal angeschaut, Tendenz stark steigend. Außerdem wurde ihm zu Ehren eine Facebook-Seite mit dem Namen "Todd for President 2016" ins Leben gerufen.