Panorama

Fatale Flucht unter Tankstellendach 90 Menschen sterben bei Explosion in Ghana

Das Feuer griff von anderen Häusern über.

Das Feuer griff von anderen Häusern über.

(Foto: AP)

Als es in Ghanas Hauptstadt Accra ein weiteres Mal stark regnet, stellen sich Menschen unter ein Tankstellendach. Doch dann greift ein Feuer über, es gibt eine Explosion. Mindestens 90 Menschen sterben.

Bei einer Brandkatastrophe an einer Tankstelle in Ghanas Hauptstadt Accra sind mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen. Die Opferzahl werde aber vermutlich noch steigen, sagte ein Polizeisprecher. Krankenhäuser in der Umgebung gaben an, ihre Leichenhallen seien voll. Eine Menschenmenge hatte unter dem Tankstellendach Schutz vor heftigem Regen nd Überflutungen gesucht. Präsident John Dramani Mahama rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Das Feuer griff offenbar von einem angrenzenden Wohngebiet auf die Tankstelle über. Augenzeugen berichteten von einer heftigen Explosion, auch ein vollbesetzter Bus wurde offenbar von den Flammen zerstört.

Der Kanal neben der Tankstelle.

Der Kanal neben der Tankstelle.

(Foto: AP)

Die Tankstelle liegt an einem Abwasserkanal, der wie viele andere in der Stadt von Müll verstopft und daher übergelaufen war. "Der gesamte Platz um den Kwame Nkrumah Circle war überflutet", sagte der Augenzeuge Edgar Wiredu dem Fernsehsender GTV 24. Womöglich ertranken mehrere Menschen, als sie nach der Explosion bewusstlos in den Abwasserkanal stürzten.

"Nahezu beispiellos"

Die Brandkatastrophe löste landesweit Entsetzen aus. Ghanas Präsident Mahama begab sich zum Unglücksort. "Dieser Verlust von Menschenleben ist eine Katastrophe und nahezu beispiellos", sagte er. Mahama drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Er forderte, Maßnahmen zu ergreifen, um die Hauptstadt für die alljährlichen Überschwemmungen in der Regenzeit besser zu rüsten. Später rief Mahama eine dreitägige Staatstrauer aus. Der Rettungseinsatz werde bis Sonntag andauern, anschließend werde die Regierung von Montag an drei Tage lang um die Opfer trauern, sagte der Präsident.

Kommunikationsminister Edward Omane Boamah sprach von einem "nationalen Notstand". Seinen Angaben zufolge waren Armee, Polizei, Feuerwehr und die Katastrophenschutzbehörde im Einsatz, um die Betroffenen zu versorgen.

Der Starkregen der vergangenen Tage hatte in Accra Überschwemmungen und Chaos verursacht. In einigen Stadtvierteln brach die Stromversorgung zusammen, weil Umspannwerke unter Wasser standen. Eine Wetteränderung ist vorerst nicht in Sicht. Die Meteorologen sagten für Freitag weitere starke Regenfälle und Stürme voraus.

Quelle: ntv.de, rpe/AFP

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