Panorama

Unwetter hinterlässt VerwüstungBlitzschlag trifft Frau in Polen

29.05.2014, 14:55 Uhr
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Während der Unwetter im ostpolnischen Lublin wird eine Frau vom tödlich vom Blitz getroffen. (Foto: REUTERS)

Nicht nur im Osten Deutschlands blitzt und donnert es. Auch Polen wird von starken Unwettern heimgesucht. Weit mehr als 1000 Mal müssen Feuerwehr und Polizei ausrücken. Für eine Frau kommt jedoch jede Hilfe zu spät.

Schwere Regenfälle und Gewitterstürme haben in Polen in der Nacht schwere Schäden angerichtet. Im ostpolnischen Lublin starb eine Frau, die während eines Gewittersturms von einem Blitz getroffen wurde, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Wie schon am Tag zuvor war vor allem Südwestpolen von den schweren Regenfällen betroffen.

Die Landstraße 411 musste von der Gemeinde Glucholazy bis zur tschechischen Grenze gesperrt werden, nachdem der Straßenbelag unterspült wurde und aufbrach. Es bildete sich ein vier Meter tiefes und etwa zehn Meter breites Loch, in das ein Feuerwehrwagen stürzte. In Glucholazy selbst wurden 100 Gebäude schwer beschädigt, sagte ein Feuerwehrsprecher dem polnischen Nachrichtensender TVN24. Allein in Südwestpolen musste die Feuerwehr mehr als 1200 Mal zu Einsätzen ausrücken.

Schlammschippen am Feiertag

In weiten Teilen Deutschlands ist nach den heftigen Unwettern weitgehend aufgeräumt worden. "Schlammschippen ist heute die Hauptbeschäftigung am Feiertag", sagte Frank Fischer, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr im sächsischen Meißen. Der Schlamm stehe noch in einigen Kellern. Die Leute unterstützten sich gegenseitig. Die Behörden hatten bereits für weite Teile Sachsens Entwarnung gegeben.

An diesem Dienstag waren Wassermassen vor allem im Gebiet von Meißen wie eine Sintflut hereingebrochen. Die Schäden gingen ersten Schätzungen zufolge in die Millionen. Im Osten fiel in manchen Orten an einem Tag so viel Regen wie normalerweise im gesamten Monat Mai. In Sachsen-Anhalt rutschte in Wettin ein Hang ab und schob sich gegen ein Haus. In Halle ließ ein Unwetter eine Straßenbahn aus dem Gleis springen.

Auch in Bayern hatte es wie aus Eimern geschüttet. In Marktschellenberg im Berchtesgadener Land gingen allein von Dienstagmorgen bis Mittwochfrüh mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Erst vor rund einem Jahr hatten die Menschen in Teilen Ostdeutschlands und Bayerns eine Hochwasserkatastrophe überstanden.

Trotz der Regenfluten war der diesjährige Frühling laut DWD zu trocken. Insgesamt fielen im Schnitt im März, April und Mai um die 150 Liter Regen pro Quadratmeter, mehr als ein Fünftel weniger als normal.

Quelle: ntv.de, ame/dpa