Die grauenhafte Entdeckung in einem Berliner Park lässt die Ermittler nicht los: Wochen nach dem Fund einer Frauenleiche in einem Koffer, fassen die Behörden in Mexiko einen Verdächtigen. Deutschland bemüht sich um die Auslieferung.

Rund zweieinhalb Monate nach dem Fund einer Frauenleiche in einem Koffer im Treptower Park im Südosten Berlins haben mexikanische Ermittler den mutmaßlichen Täter festgenommen. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Angaben der "Bild"-Zeitung.

Der mit einem Haftbefehl gesuchte Chilene sitze in Mexiko in vorläufiger Auslieferungshaft, hieß es. Ein offizieller Antrag zur Überstellung nach Deutschland werde den mexikanischen Behörden auf diplomatischem Weg übermittelt. Einen Zeitrahmen für die Auslieferung des Mannes gebe es nicht, sagte der Sprecher.

Mord in der Kunstgalerie?

Die Vorwürfe gegen den gebürtigen Chilenen wiegen schwer: Der Mann soll im Sommer in der deutschen Hauptstadt eine 36-jährige Norwegerin umgebracht haben. Ermittler fanden Spuren von Gewalt in einer Kunstgalerie im Stadtteil Wedding, die der 38-Jährige betrieb.

Ein Spaziergänger hatte die Leiche der Frau am 13. Juni am Spreeufer im Treptower Park entdeckt. Sie lag in einem Koffer, der in einem zweiten Koffer steckte. Das Paket trieb zuvor in der Spree. Laut Obduktion wurde die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens. Sollte sich der Tatverdacht erhärten, muss sich der nun in Mexiko festgenommene Mann vor einem Gericht in Deutschland wohl wegen Mordes verantworten.