Mit Sohn aus Bayern geflohenMutmaßlicher Mörder in Spanien gefasst

Eine Woche wird nach dem 22-Jährigen europaweit gefahndet - er soll seine Partnerin ermordet haben. Mit dem gemeinsamen Sohn setzt er sich ins Ausland ab. Nach ein paar Tagen Urlaub wolle er sich stellen, schreibt er. Doch die Polizei ist schneller.
Der mutmaßliche Mörder einer 20-Jährigen aus Niederbayern ist in Spanien festgenommen worden. Der gemeinsame Sohn sei bei ihm gewesen und wohlauf, teilte die bayerische Polizei mit. Der 22 Jahre alte Tatverdächtige war nach dem gewaltsamen Tod seiner Partnerin gemeinsam mit dem Jungen aus dem niederbayrischen Freyung geflohen. Der 18 Monate alte Sohn kam nun vorläufig in eine spanische Jugendhilfeeinrichtung. Er soll demnächst nach Deutschland gebracht werden. "Der Schutz des Kindes hatte für uns immer oberste Priorität", teilten die Verantwortlichen nach der Festnahme mit.
Nach dem Fund der Leiche der Frau hatte der mutmaßliche Mörder mehreren Personen aus seinem Umfeld ein Foto von sich und seinem Sohn aus dem Ausland - wahrscheinlich aus Frankreich - geschickt. Dazu schrieb er laut Polizei, er werde noch ein paar Tage Urlaub machen und sich dann stellen.
Spezialeinheiten greifen in Lloret de Mar zu
Die Beamten suchten deshalb in der vergangenen Woche europaweit nach dem Mann; die Kripo Passau richtete eine 20-köpfige Sonderkommission ein. Deren Ermittlungen führten dann in den spanischen Küstenort Lloret de Mar, wo Spezialeinheiten den 22-Jährigen am frühen Samstagmorgen in einem Appartementhaus verhafteten. Sie fanden dort auch das Fluchtauto des Mannes.
Die Mutter der getöteten Frau hatte die Leiche vor einer Woche in einem Mehrfamilienhaus in Freyung entdeckt - versteckt in einem Plastiksack. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil ihre Tochter über längere Zeit nicht zu erreichen gewesen war. Dem Obduktionsbericht zufolge war die junge Frau zu diesem Zeitpunkt bereits bis zu drei Wochen lang tot. Woran sie genau starb, will die Polizei mit Blick auf die Ermittlungen vorerst nicht veröffentlichen.
Ihren Partner hatten die Beamten rasch als dringend tatverdächtig ausgemacht. Weil sie ihn bereits im Ausland vermuteten, wurde er per internationalem Haftbefehl und mit einem Foto gesucht. Der 22-Jährige ist für die Polizei kein Unbekannter, er war wegen mehrerer Einbruchsdiebstähle bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Nun droht ihm eine deutlich höhere Strafe. Die Staatsanwaltschaft Passau stellte einen Auslieferungsantrag an die spanischen Behörden.