Hanf taugt nicht zu Späßchen Polizei besucht Chemnitzer Piratenpartei
04.06.2015, 15:36 Uhr
Foto von der Website der Chemnitzer Piraten.
Die Chemnitzer Piratenpartei steht im Verdacht, zum Hanfanbau aufgerufen zu haben. Der Vorwurf lautet: Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Lächerlich, meinen die Piraten. Die Polizei habe den Witz nicht verstanden.
Polizisten haben die Geschäftsstelle der Piratenpartei in Chemnitz durchsucht. Es besteht der Verdacht auf einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Anlass könnte aber ein geringer sein, denn die Piraten haben im Rahmen einer Kampagne zur Legalisierung von Cannabis Vogelfutter mit Hanfsamen in kleinen Tütchen zusammen mit einer Postkarte an Infoständen verteilen wollen.
Der Text auf der Karte enthielt den Hinweis, dass man die Samen auch in die Erde stecken könne. Die Staatsanwaltschaft wertete dies bereits als Anleitung zum Anbau von Hanf. Derzeit wird überprüft, ob es sich bei den Samen um Cannabis handle, das als Rauschmittel geeignet sei, hieß es. Bei der Durchsuchung wurden das Vogelfutter, die Postkarten sowie ein Computer beschlagnahmt.
Die sächsische Piratenpartei wies die Vorwürfe umgehend zurück. Bei den Samen handle es sich um Nutzhanf, der zur Gewinnung von Rauschmittel gar nicht geeignet sei. Der Hinweis auf der Karte sei "lustig" gemeint gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Bauschke. Die seit dem 18. Mai laufende Kampagne werde unbeirrt fortgesetzt. Es würden allerdings neue Postkarten gedruckt, bei denen dann die betreffende Textpassage gestrichen sei.
Quelle: ntv.de, ppo