Panorama

Vermisste der "Costa Concordia"?Sterbliche Überreste entdeckt

26.09.2013, 15:39 Uhr
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Die "Costa Concordia" war zuvor in einer spektakulären Aktion wieder aufgerichtet worden. (Foto: dpa)

Am 13. Januar 2012 läuft die "Costa Concordia" auf Grund. 32 Menschen überleben die Havarie nicht, eine Passagierin und ein Schiffskellner werden sogar mehr als ein Jahr später noch vermisst. Möglicherweise sind nun ihre Leichen gefunden worden.

In der Nähe der "Costa Concordia" sind offenbar sterbliche Überreste der zwei Menschen entdeckt worden, die seit der Havarie des Schiffes Anfang 2012 noch vermisst werden. Taucher von Küstenwache und Polizei hätten die Entdeckung in der Nähe des Schiffswracks vor der Insel Giglio gemacht, teilte der italienische Zivilschutz mit. Eine DNA-Untersuchung soll nun Klarheit bringen.

Das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" war im Januar vergangenen Jahres bei einem riskanten nächtlichen Manöver vor Giglio auf Grund gelaufen. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben, darunter zwölf Deutsche. In einer technisch ] hochaufwendigen Operation wurde das auf der Seite liegende Wrack in der vergangenen Woche aufgerichtet. Am Dienstag dann begannen Spezialtaucher mit der Suche nach den zwei letzten Todesopfern. Bei ihnen handelt es sich um die italienische Passagierin Maria Grazia Trecarichi und den indischen Schiffskellner Russel Rebello.

DNA-Test soll Klarheit bringen

Ob jetzt wirklich die Überreste der beiden Vermissten gefunden wurden, blieb zunächst unklar. "Nur die Untersuchung der DNA kann uns Sicherheit bringen", sagte Italiens Zivilschutzchef Franco Gabrielli, der am Donnerstag zufällig auf Giglio war, um sich über den Stand der Arbeiten zu informieren. "Aber angesichts des Ortes, wo sie gefunden wurden, könnten die Überreste zu den beiden Opfern gehören", fügte er im Fernsehen hinzu. Auf jeden Fall handele es sich um menschliche Überreste. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurden Knochen gefunden.

Gabrielli hatte zu Beginn des Tauchereinsatzes am Dienstag erklärt, dass es "oberste Priorität" habe, "die letzten beiden Opfer ihren Familien zurückzugeben". Der in Italien lebende Bruder von Rebello und der Ehemann von Trecarichi waren in den vergangenen Monaten mehrmals in der Hoffnung nach Giglio gereist, dass die beiden Leichen noch gefunden werden.

Für das Schiffsunglück wird vor allem Kapitän Francesco Schettino verantwortlich gemacht, er muss sich derzeit wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Verursachung von Umweltschäden und Verlassen eines Schiffes in Seenot vor Gericht verantworten. In den Medien wurde Schettino nach dem Unglück als "Kapitän Feigling" und "Italiens meistgehasster Mann" tituliert. Er hatte das havarierte Schiff verlassen und war trotz mehrfacher Aufforderung der Hafenbehörde nicht an Bord zurückgekehrt, während die meisten Passagiere noch festsaßen.

Quelle: ntv.de, AFP