Bewegendes Youtube-VideoVater singt für seinen sterbenden Sohn
Von Solveig Bach
"Blackbird singing in the dead of night" - mit diesen Zeilen beginnt der Beatles-Song "Blackbird". In einer sehr reduzierten Gitarrenversion rührt das Lied Millionen Internetnutzer.
Das berührende Ständchen eines Vaters am Bett seines neugeborenen Sohnes hat sich rasend im Internet verbreitet. Das liegt jedoch nicht nur an dem zarten Gesang des Vaters, sondern vor allem an der Geschichte, die sich hinter diesem Video verbirgt.
Chris Picco und seine Frau Ashley erwarteten ihr erstes Kind. Doch in der 24. Schwangerschaftswoche wurde Lennon James Picco per Notkaiserschnitt geboren. Nur Stunden später starb Ashley. Sie wurde nur 30 Jahre alt.
Die folgenden Tage verbrachte Chris Picco am Bett seines winzigen Sohnes. Während der Schwangerschaft hatte Ashley immer wieder berichtet, dass sie fühlen konnte, wie sich das Baby in ihrem Bauch zu Musik bewegte. Deshalb brachte Chris seine Gitarre mit in die Neugeborenenstation des Loma Linda University Hospitals in der Nähe von Los Angeles.
Musik am Sterbebett
Auf einem bei Youtube veröffentlichten Video ist zu sehen, wie er am Brutkasten seines Babys Lennon sitzt und den Beatles-Song "Blackbird" singt. In US-Medien wurde berichtet, dass der Vater seinem sterbenden Sohn stundenlang vorgesungen hatte. Innerhalb von zwei Tagen hatte das kurze Video mit dem Titel "Blackbird mit Lennon" über drei Millionen Klicks.
Der kleine Lennon überlebte drei Tage und starb schließlich am Dienstag. In einem Facebook-Post berichtete Picco, dass sein Sohn in seinen Armen eingeschlafen sei. Er sei von der Familie, Freunden und den besten Ärzten und Krankenschwestern umgeben gewesen. "Er trug ein Outfit, das Ashley für ihn gekauft hatte, mit kleinen Gitarren darauf, und war in eine Decke gehüllt, die ein lieber Freund für ihn gemacht hatte."
Auf einem Foto in Piccos Timeline ist zu sehen, wie der Vater seinen Sohn in eine grüne Decke gewickelt auf dem Arm hält. "Ich bin so dankbar für die unvergesslichen vier Tage, die ich mit ihm verbringen durfte. Seine Mutter wäre glücklich gewesen, ihn zu sehen, zu halten, zu berühren, zu baden, für ihn zu singen, wie ich das Privileg hatte, es tun zu können."
Ein Sprecher der Familie sagte, der trauernde Vater werde nun die kommenden Tage zurückgezogen mit seiner Familie und seinen Freunden verbringen. Freunde der Familie richteten einen Memorial Fund ein, um Geld zu sammeln. Damit soll die medizinische Versorgung bezahlt werden, die Mutter und Kind bekommen hatten. Innerhalb weniger Tage kamen auf der Fundraising-Plattform über 100.000 US-Dollar zusammen. Seinen Facebook-Eintrag nach dem Tod seines Sohnes schloss Chris Picco mit den Worten "All you need ist love."