Abschuss kostet 350.000 Dollar Verein versteigert Jagdlizenz für Nashörner
12.01.2014, 18:40 Uhr
Unter Tierschützern sorgte die Auktion für erhebliche Proteste.
(Foto: AP)
Obwohl sie zu den größten Tieren auf der Erde zählen, sind Nashörner akut vom Aussterben bedroht. Wer genügend Geld mitbringt, darf trotzdem Jagd auf sie machen. Das Paradoxe an der Auktion: Die Jagdlizenz soll der Art sogar helfen.
Bei einer umstrittenen Auktion im US-Bundesstaat Texas ist die Jagdlizenz zur Tötung eines Schwarzen Nashorns in Namibia für 350.000 Dollar, umgerechnet rund 257.000 Euro, versteigert worden. Der Erlös soll nach Angaben des Veranstalters Dallas Safari Club an die Behörden in Namibia gehen und dort Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Tierart ermöglichen.
Dennoch sorgte die Aktion bei Tierschützern für Empörung. Der Direktor des Jagdvereins, Ben Carter, sagte dem Nachrichtensender NBC News, er habe mehr als ein Dutzend E-Mails mit Morddrohungen erhalten. "Da ist ziemlich verrücktes Zeug darunter", sagte Carter. In einigen E-Mails sei ihm gedroht worden, für jedes getötete Nashorn werde ein Mitglied des Vereins getötet.
Der Club hatte zuvor die Auktion gegen Kritik verteidigt. Demnach vergibt die namibische Regierung seit 2012 jährlich fünf Genehmigungen für die Tötung von Schwarzen Nashörnern. Die Wissenschaft zeige, dass der gezielte Abschuss alter Bullen jenseits des Fortpflanzungsalters dem Wachstum der Herden diene, da diese Tiere oft jüngere Rivalen oder sogar Kühe und Kälber töten würden.
Quelle: ntv.de, fst/AFP