Politik

Kita oder Tagesmutter Betreuungsplätze reichen nicht

Einjährige, die nicht mit der Mama im Sandkasten sitzen, sondern mit der Erzieherin, dieses Bild wird in Deutschland häufiger. Inzwischen besucht jeder fünfte Einjährige eine frühkindliche Bildungseinrichtung oder wird in Tagespflege betreut, von den Zweijährigen sind es schon es fast 40 Prozent.

Die ideologischen Grabenkämpfe gehören langsam der Vergangenheit an.

Die ideologischen Grabenkämpfe gehören langsam der Vergangenheit an.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Immer mehr Kinder unter drei Jahren gehen in Kitas oder zu Tagesmüttern. Im vergangenen Jahr besuchte jeder fünfte Einjährige eine , bei den Zweijährigen waren es sogar fast 40 Prozent, wie aus dem von der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh vorgelegten "Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme" hervorgeht. Damit könnte der Bedarf an Plätzen in den kommenden Jahren höher als bislang veranschlagt sein. Bislang hatten Bund, Ländern und Kommunen vereinbart, bis 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Angebot zu schaffen. Zugleich soll es dann einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung geben.

Im Westen gingen im vergangenen Jahr gut zwölf Prozent der Einjährigen und knapp 30 Prozent der Zweijährigen in eine Kita oder Tagespflege. Bei den Dreijährigen waren es mehr als 80 Prozent. Im Osten waren es schon bei den Einjährigen knapp 57 Prozent, bei den Zweijährigen knapp 78 Prozent und bei den Dreijährigen über 90 Prozent.

Neuberechnung nötig

Die Länder investieren unterschiedlich viel in die Kinderbetreuung.

Die Länder investieren unterschiedlich viel in die Kinderbetreuung.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Stephan Articus, zeigte sich vor dem Hintergrund der neuen Zahlen überzeugt, dass die Betreuungsquote von 35 Prozent nicht ausreiche, um den angestrebten  zu verwirklichen. Dieser Anspruch mache eine deutlich höhere Quote erforderlich. Jetzt sei es wichtig, dass das Bundesfamilienministerium den neu berechne. Die Leiterin der Studie, Annette Stein, sagte der "Süddeutschen Zeitung", der Bedarf steige weiter und bleibe nicht bei irgendeiner Prozentmarke stehen.

Die Bundesländer investieren laut dem Ländermonitor der Bertelsmann-Stiftung auch sehr unterschiedlich in . Während demnach Spitzenreiter Berlin im Jahr 2007 durchschnittlich rund 4150 Euro für jedes Kind unter sechs Jahren investierte, waren es beim Schlusslicht Schleswig-Holstein nur 2000 Euro. Neben Berlin liegt Hamburg an der Spitze, am unteren Ende der Investitionsskala stehen neben Schleswig-Holstein auch Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg.

Quelle: ntv.de, AFP

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