Politik

Schwarz-Gelb im Keller Grüne erreichen Allzeithoch

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, käme Rot-Grün auf die absolute Mehrheit - nach den Forsa-Zahlen bestätigt eine weitere Umfrage diesen Trend. Junge-Union-Chef Mißfelder attackiert den politischen Rivalen scharf. Derweil erteilt Verteidigungsminister Guttenberg einer möglichen Kanzlerschaft eine Absage.

(Foto: picture alliance / dpa)

Union und FDP reicht es nach dem neuen Deutschlandtrend inzwischen sogar für die Neuauflage einer rot-grünen Koalition. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, könnten die Grünen demnach mit 21 Prozent der Stimmen rechnen (plus 1 Punkt). Das ist der höchste Wert für die Partei, der jemals im Deutschlandtrend gemessen wurde. Die SPD käme auf 28 Prozent, ebenfalls ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Rot-Grün hätte damit derzeit die absolute Mehrheit.

Die Regierungsparteien CDU/CSU und FDP verharren weiter im Tief. Nur 31 Prozent der Befragten würden die Union wählen, ein Prozentpunkt weniger als eine Woche zuvor. Die FDP verharrt bei 5 Prozent. Für die Linke würden 10 Prozent der Befragten stimmen (minus ein Punkt).

Mißfelder: Grüne fortschrittsfeindlich

Die Grünen profitieren offenbar davon, dass viele der derzeit öffentlich diskutierten Themen traditionell starke Felder der Partei sind, wie etwa die Debatte über die Laufzeiten für Atomkraftwerke und regenerative Energien sowie Einwanderung und Integration. Dazu kommt etwa die Beteiligung am Protest gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21. In der aktuellen Forsa-Umfrage für "Stern" und RTL kommen die Grünen sogar auf 25 Prozent.

Philipp Mißfelder rät zur stärkeren Auseinandersetzung mit den politischen Rivalen.

Philipp Mißfelder rät zur stärkeren Auseinandersetzung mit den politischen Rivalen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Angesichts der schlechten Umfragewerte für CDU und CSU fordert der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, eine schärfere Auseinandersetzung mit den Grünen. "Die Grünen müssen wieder als das bezeichnet werden, was sie sind: Eine fortschrittsfeindliche Klientelpartei, die Nachhaltigkeit vorgibt, in Wirklichkeit aber zukunftsvergessen unzureichende Antworten auf die drängenden Fragen unsere alternden und schrumpfenden Gesellschaft gibt", schrieb er in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt". Die Partei "bedient die Ängste einer häufig egozentrischen, nur im Heute und Jetzt lebenden Wohlstandsgesellschaft, denen ihre Annehmlichkeiten wichtiger als Investitionen in die Zukunft sind."

Guttenberg dementiert Kanzler-Gerüchte

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bestritt unterdessen Ambitionen auf das Kanzleramt. "Ich weise immer wieder darauf hin, dass ich mich gerade mal anderthalb Jahre in der ersten oder zweiten Reihe, vielleicht sogar eher in der dritten Reihe der Politik befinde, und da wäre es völlig anmaßend über Dinge nachzudenken, über die manche in bizarren Gedankenwelten gerade nachdenken." Er konzentriere sich einzig auf sein Amt als Verteidigungsminister und die Umsetzung der Bundeswehrreform.

In der Vergangenheit gab es Spekulationen, dass der CSU-Politiker Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nachfolgen könnte, wenn diese infolge einer Wahlniederlage der Union bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg im kommenden März ihr Amt aufgeben sollte.

 

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Teil 1: Die Linke

Teil 2: Die FDP

Teil 3: Die Grünen

Teil 4: Die CSU

Teil 5: Die SPD

Teil 6: Die CDU

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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