Als Außenminister hat man derzeit alle Hände voll zu tun. In einer Reihe von Fernsehinterviews, in denen er die Sicht der USA zum Gaza-Krieg darstellt, rutscht US-Minister Kerry allerdings eine Bemerkung heraus, die nicht der offiziellen Politik entspricht.

US-Außenminister John Kerry hat sich offenbar mit Blick auf die zahlreichen zivilen Opfer sarkastisch über Israels "zielgenaue Operation" gegen die Hamas geäußert. Er sagte dies während einer Reihe von US-Fernsehinterviews zu einem Berater - ohne zu wissen, dass das Mikrofon nicht abgeschaltet war. In den Interviews selbst unterstützte Kerry aber ausdrücklich Israels Recht auf Selbstverteidigung.

"Es ist eine höllisch zielgenaue Operation", sagt Kerry in der erwähnten Aufzeichnung vor der eigentlichen Aufzeichnung, die der Sender Fox News dann dem Minister direkt vorspielte. Darin fügte Kerry hinzu: "Wir müssen sehen, dass wir dorthin kommen, Chris. Wir sollten heute Abend aufbrechen. Ich denke, es ist verrückt, herumzusitzen." Damit meinte Kerry, dass er so schnell wie möglich wieder in den Nahen Osten reisen wolle.

In dem Fox-News-Interview wurde Kerry danach gefragt, ob er damit gemeint habe, dass Israel zu weit gehe. "Solche Operationen sind hart", antwortete er. "Ich habe offensichtlich auf eine Weise reagiert, wie es jeder tut, mit Blick auf kleine Kinder und Zivilisten." Aber Krieg sei nun einmal hart.

Kerry fuhr dann fort, dass "die USA Israels Recht auf Verteidigung gegen Raketen unterstützen, die weiterhin kommen". In Israel wird erwartet, dass Kerry noch am Montag zu neuen Verhandlungen in die Konfliktregion reisen wird.