Heute Zapfenstreich für Guttenberg Lammert und Schavan fehlen
10.03.2011, 12:54 UhrEx-Verteidigungsminister Guttenberg wird heute Abend mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Zu dem militärischen Zeremoniell wird auch Kanzlerin Merkel erwartet. Parlamentspräsident Lammert und Bildungsministerin Schavan kommen nicht - ausgerechnet sie wurden zu spät eingeladen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Wegen "technischer Probleme" wird der Ex-Minister hauptsächlich von seinen Befürwortern verabschiedet.
(Foto: dpa)
Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wird heute Abend mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Allerdings wird eine Reihe von Spitzenpolitikern fehlen. Nach Angaben ihrer Sprecher kommen auch Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bildungsministerin Annette Schavan (beide CDU) nicht zu dem Zeremoniell auf dem Paradeplatz des Bendlerblocks in Berlin. Erwartet wird dagegen Kanzlerin Angela Merkel. Die Spitzen der Opposition werden voraussichtlich ebenfalls nicht vertreten sein.
Das Protokoll des Verteidigungsministeriums hatte erst am späten Mittwochnachmittag per E-Mail Einladungen an Lammert und die Führungen von SPD, Grünen und Linkspartei versandt. Begründet wurde der späte Termin mit "technischen Problemen". In der elektronischen Mitteilung wurden die Adressaten "für diese stillose Form" der Einladung um Entschuldigung gebeten.
Wahlkampf verhindert Teilnahme
Neben Lammert ging die Mail auch an Schavan als einzigem Kabinettsmitglied. Beide hatten Guttenberg im Zusammenhang mit der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit kritisiert. Schavan ließ mitteilen, sie nehme einen lange verabredeten Wahlkampftermin in Baden-Württemberg war. Die Spitzen der Opposition sind ebenfalls auf Wahlkampftour unterwegs.
Als Abschiedsmelodie hat sich Guttenberg für einen Rock-Klassiker entschieden: Der CSU-Politiker habe sich den Song "Smoke on the Water" der Band Deep Purple gewünscht, berichtete ein Sprecher des Stabsmusikkorps der Bundeswehr.
Guttenberg war am 1. März wegen der Plagiatsaffäre um seine in großen Teilen abgeschriebene Doktorarbeit zurückgetreten. Deswegen laufen gegen den CSU-Politiker auch strafrechtliche Ermittlungen.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa