Politik

Berliner Parteichef tritt ab Lauer kein Pirat mehr

Sein Mandat will Lauer behalten.

Sein Mandat will Lauer behalten.

(Foto: dpa)

Mit Christopher Lauer verlässt ein weiteres prominentes Mitglied die Piratenpartei. Als Grund gibt er an, dass seine Vorschläge zur Erneuerung der Partei ignoriert werden. Ob mit oder ohne Lauer: Öffentlich spielt die Piratenpartei ohnehin keine Rolle mehr.

Der Landesvorsitzende der Berliner Piratenpartei, Christopher Lauer, tritt von seinem Posten zurück und aus der Partei aus. Entsprechende Zeitungsberichte bestätigte Lauer im Berliner Abgeordnetenhaus. Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte Lauers Begründung, die er per E-Mail an seine Vorstandskollegen geschickt hatte: "Da ich in den vergangenen Monaten feststellen musste, im Vorstand keine Mehrheit für meine bei meiner Wahl angekündigten Vorhaben zur Professionalisierung der Partei zu haben, trete ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Landesvorsitzender der Piratenpartei Berlin zurück."

Lauer war seit fünf Jahren Mitglied und erst im Frühjahr zum Vorsitzenden seiner Partei gewählt worden. Sein Mandat im Berliner Abgeordnetenhaus will er aber behalten, wie Lauer via Twitter mitteilte.

Erst am vergangenen Montag hatte der Schatzmeister des Berliner Landesverbandes, Michael Karek, seinen Rücktritt für den 31. Oktober angekündigt. Er führte vielfältige Gründe für diesen Schritt an, will aber in der Partei bleiben.

Im letzten Jahr hatte es immer wieder Rücktritte prominenter Führungskräfte der Piratenpartei gegeben. Die meisten sprachen von Mobbing, Führungslosigkeit und unterschiedlichen strategischen Zielen bei der Parteiarbeit.

Noch 2011 waren die Berliner Piraten mit 8,9 Prozent der Stimmen als bundesweit erster Landesverband in ein Parlament eingezogen. Zuletzt spielten die Piraten - wie bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen - kaum noch eine Rolle. In Umfragen werden die Piraten nur noch unter "Sonstige" erfasst.

Quelle: ntv.de, ppo

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