Politik

Messerattacke auf Bundespolizisten Safia S. soll jahrelang ins Gefängnis

Der gesamte Prozess am Oberlandesgericht Celle läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Der gesamte Prozess am Oberlandesgericht Celle läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

(Foto: dpa)

Einer Schülerin wird vorgeworfen, einen Bundepolizisten in Hannover lebensgefährlich verletzt zu haben. Safia S. soll im Auftrag der Terrormiliz IS gehandelt haben. Deshalb steht sie nun vor Gericht. Die Anklage fordert eine mehrjährige Haftstrafe.

Die mutmaßlich von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu einem Messerangriff auf einen Polizisten angestiftete Safia S. soll nach dem Willen der Bundesanwaltschaft für sechs Jahre ins Gefängnis. Eine Jugendstrafe dieser Länge forderte die Behörde vor dem Oberlandesgericht im niedersächsischen Celle, wie das Gericht mitteilte.

Die 16-Jährige soll vor fast einem Jahr einen Bundespolizisten im Hauptbahnhof Hannover mit einem Messer in den Hals gestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Sie ist wegen versuchten Mordes und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr vor, von IS-Mitgliedern angestiftet worden zu sein.

Als potenzieller Mitwisser mitangeklagt ist ein 20-jähriger Bekannter. Für ihn forderte die Bundesanwaltschaft nach Gerichtsangaben eine Jugendstrafe von drei Jahren Haft wegen Nichtanzeigens einer Straftat.

An diesem Freitag werden die Plädoyers der Verteidiger erwartet. Ein Urteil verkündet das Gericht voraussichtlich am kommenden Donnerstag. Der Anwalt des als Nebenkläger am Prozess teilnehmenden Bundespolizisten forderte in seinem Schlussvortrag demnach ebenfalls sechs Jahre Haft für Safia S.

Die deutsch-marokkanische Schülerin aus Hannover hatte nach Überzeugung der Anklage während eines Aufenthalts in der Türkei Kontakt zu IS-Mittelsmännern und wurde von diesen zu einer "Märtyreroperation" in Deutschland angestachelt. Ursprünglich wollte sie offenbar auf eigene Faust weiter in vom IS kontrolliertes Gebiet in Syrien reisen, wurde vorher aber von ihrer Mutter aufgespürt und nach Deutschland zurückgebracht.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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