Politik

CDU wie ein "Tisch mit drei Beinen"Steinbach hat sich entschieden

13.09.2010, 13:58 Uhr
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CDU-Vorstandssitzung: Steinbach (l) in Sichtweite von Parteichefin Merkel. (Foto: dapd)

Der Entspannungsversuch der CDU-Spitze verläuft zwar freundschaftlich – doch Vertriebenen-Präsidentin Steinbach bleibt bei ihrer Entscheidung, aus Ärger über angeblich mangelndes konservatives Profil nicht mehr für den CDU-Bundesvorstand zu kandidieren. Zu den vermeintlichen drei Säulen, auf denen die CDU nach Meinung von Parteichefin Merkel ruht, hat Steinbach ihre eigene Auffassung.

Vertriebenenpräsidenten Erika Steinbach hält an ihrer Entscheidung fest, nicht mehr für den Bundesvorstand der CDU zu kandidieren. "Das überlege ich mir nicht mehr, da steht mein Entschluss fest", sagte Steinbach nach einer Sitzung des Vorstands in Berlin. Es habe eine sehr engagierte, freundschaftliche Debatte gegeben. Die Runde sei in bestem Einvernehmen auseinandergegangen. Sie betonte, austreten werde sie aus der CDU nicht.

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Steinbach packt ein im CDU-Bundesvorstand. (Foto: dpa)

Mit Blick auf die Äußerungen von CDU-Chefin Angela Merkel und anderen Mitgliedern der Parteispitze, die CDU bestehe aus liberalen, christlich-sozialen und konservativen Säulen, sagte Steinbach: "Wir haben drei Beine - ein Tisch mit drei Beinen."

Die CDU-Spitze hatte sich zuvor um Entspannung im Verhältnis zu Steinbach bemüht. Viele Vorstands- und Präsidiumsmitglieder bedauerten die Entwicklung, verlautete aus der Sitzung. Steinbach war mit Äußerungen über die polnische Mobilmachung vor dem Zweiten Weltkrieg in der CDU unter Druck geraten und hatte daraufhin angekündigt, bei der Vorstandswahl im November nicht mehr zu kandidieren.

Quelle: dpa