USA und Russland sollen eingreifen Syrische Rebellen stellen Ultimatum
22.05.2016, 22:48 Uhr
29 Rebellengruppen haben sich in Syrien zusammengeschlossen.
(Foto: REUTERS)
Die syrische Waffenruhe scheint aus Sicht von 29 Rebellengruppen kaum noch zu retten zu sein. In der Stadt Daraja befürchten sie einen Genozid durch die Assad-Truppen. Die Internationale Gemeinschaft müsse das verhindern, fordern sie und drohen selbst mit Gewalt.
Dutzende syrische Rebellengruppen haben die USA und Russland aufgefordert, zur Rettung der Waffenruhe die Offensive der Regierungstruppen in Daraja und östlich der Hauptstadt Damaskus zu stoppen. Angesichts dieser Offensiven betrachteten sie die Waffenruhe als "völlig zusammengebrochen", schrieben die insgesamt 29 Rebellengruppen in einer gemeinsamen Erklärung.
"Wir geben den Schutzmächten der Waffenruhe 48 Stunden, um zu retten, was von der Vereinbarung übrig ist, und das kriminelle Regime von Assad und seine Verbündeten zu zwingen, ihre brutale Offensive gegen Daraja und Ost-Ghuta vollständig und sofort zu stoppen", hieß es. Die internationale Gemeinschaft müsse "handeln, um Daraja vor einem Genozid zu bewahren".
Zugleich drohten die Rebellengruppen mit Gewalt: Sie würden "mit allen Mitteln antworten, um unser Volk an allen Fronten zu verteidigen, bis das Regime seine Offensive gegen alle befreiten Regionen, besonders Daraja, vollständig beendet und sich auf seine Positionen vor dem 14. Mai zurückzieht". Die 29 Rebellengruppen prüfen demnach, sich komplett aus den Friedensverhandlungen zurückzuziehen.
Auch Rivalen unterzeichnen die Forderung
Zu den Unterzeichnern der Erklärung zählen die beiden rivalisierenden Rebellengruppen Dschaisch al-Islam und Failak al-Rahman. Am 14. Mai hatte die syrische Armee unterstützt von Kämpfern der libanesischen Hisbollah-Miliz eine Offensive gegen die Rebellen in Ost-Ghuta gestartet. Daraja befindet sich zehn Kilometer südwestlich von Damaskus. Assads Truppen versuchen seit Ende 2012 vergeblich, die Kontrolle über die Ortschaft zurückzuerlangen.
Auf Betreiben der USA und Russlands gilt seit dem 27. Februar in Syrien eine Waffenruhe, von der nur Dschihadistengruppen wie der Islamische Staat (IS) und die Al-Nusra-Front ausgenommen sind. In letzter Zeit wurde die Vereinbarung allerdings immer wieder von beiden Seiten gebrochen.
Quelle: ntv.de, ahe/AFP