Politik

Erste große Rede erwartet Trump schließt eigenen Fehler nicht aus

Trump will in seiner Rede vor dem Kongress vor allem auf die Themen Sicherheit und Wirtschaft eingehen und eine optimistische Vision für die Zukunft der Vereinigten Staaten vorlegen.

Trump will in seiner Rede vor dem Kongress vor allem auf die Themen Sicherheit und Wirtschaft eingehen und eine optimistische Vision für die Zukunft der Vereinigten Staaten vorlegen.

(Foto: dpa)

Am Abend tritt US-Präsident Trump vor die beiden Kammern des Kongresses. Beobachter erwarten Auskünfte zu den Leitlinien seiner Politik. Bei Fox moderiert er seinen Auftritt an. Doch ganz ohne Nadelstiche geht es eben nicht.

Vor seiner ersten Rede vor den beiden Kammern des US-Kongresses hat Präsident Donald Trump erstmals Probleme bei der Kommunikation seiner Politik eingeräumt. "Vielleicht ist es mein Fehler", sagte er Fox News. In seiner Selbstkritik bezog sich Trump vor allem auf die Mauerpläne an der Grenze zu Mexiko und die Pläne zur Abschiebung illegal eingereister Ausländer. Es gehe darum, Drogen- und Menschenhändlern, in einigen Fällen Mördern, den Zutritt zu den Vereinigten Staaten zu verwehren. "Wir wollen die Bösen draußen haben", sagte Trump. Am Abend wollte Trump seine Regierungspolitik den Parlamentariern von Senat und Abgeordnetenhaus vorstellen.

Dazu werden in Washington Proteste gegen Trump erwartet. Die Zustimmung zu seiner Politik - seit seinem Amtsantritt am 20. Januar im Vergleich zu früheren Präsidentschaften historisch niedrig - erreichte ein neues Tief. Keines der einschlägigen Umfrageinstitute sieht die Zustimmung für Trump im Volk höher als die Ablehnung.

Trump kritisierte derweil seinen Sprecher Sean Spicer dafür, die Mobiltelefone seiner Mitarbeiter zur Überprüfung möglicher Indiskretionen eingesammelt zu haben. "Ich hätte es anders gemacht", sagte Trump. Er respektiere aber die Vorgehensweise Spicers.

Trump: Obama schürt Proteste

Er unterstellte seinem Vorgänger Barack Obama, Proteste gegen ihn anzuschüren, die sich etwa bei Gesprächsrunden republikanischer Abgeordnete in ihren Wahlkreisen entladen. "Aber so ist das halt, das ist Politik", sagte Trump. Auch hinter Indiskretionen und bekannt gewordenen Interna aus dem Weißen Haus, die unter anderem zum Rücktritt von Sicherheitsberater Michael Flynn geführt hatten, wähnt er die politische Konkurrenz. "Wir haben noch viele Leute, die für andere Administrationen gearbeitet haben."

Das Weiße Haus hatte am Vortag erklärt, Trump wolle in seiner Rede vor dem Kongress vor allem auf die Themen Sicherheit und Wirtschaft eingehen und eine optimistische Vision für die Zukunft der Vereinigten Staaten vorlegen. Trump selbst hatte angekündigt, den Verteidigungsetat um zehn Prozent aufzustocken und erklärt: "Wir müssen wieder Kriege gewinnen." Das Geld solle in anderen Fachetats eingespart werden.

Obamacare erweist sich als harter Brocken

Bei Fox News konzentrierte er sich mehr auf die Ökonomie: "Wenn die Wirtschaft läuft, dann habe ich es richtig gemacht." Konkrete Aussagen, etwa zu seiner angekündigten Steuerreform, werden jedoch nicht erwartet. Nach seinem Willen soll der Wirtschaftsmotor mit Steuersenkungen und Investitionen wieder stärker auf Touren kommen. Falls er das Wachstum "auf drei Prozent oder vielleicht mehr" steigern könne, dann spielten die USA in einer ganz anderen Liga, sagte er. Seinen Plänen zufolge soll mehr Geld in die Verkehrswege fließen. Im Gegenzug werde eine verbesserte Wirtschaft dem Staat höhere Einnahmen bescheren.

Hinsichtlich der Gesundheitsreform Obamacare werde es bald einen neuen Vorschlag geben. Trump hatte angekündigt, das Prestigeprojekt seines Vorgängers wegen zu hoher Kosten zu kippen. Allerdings stößt er damit auf erbitterten Widerstand im Parlament, nicht nur bei den oppositionellen Demokraten, sondern auch in der eigenen Partei. Der Oppositionsführer im Senat, Chuck Schumer hatte erklärt: "Obamacare wird nicht zurückgenommen."

Die Oppositionschefin im Abgeordnetenhaus, Nancy Pelosi, hatte Trump vorgeworfen, in den ersten 40 Tagen seiner Amtszeit außer Rhetorik kaum etwas auf die Beine gestellt zu haben. Der von ihm etwa per Präsidentendekret verlangte Aussieg aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP sei bereits vorher beschlossene Sache gewesen und auch von den Demokraten unterstützt worden. "Ich denke, Nancy ist inkompetent", sagte Trump dazu.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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