Politik

Deutsche Klimaziele in Gefahr Umweltamt fordert radikale Schritte

Vor allem im Sommer wird es wieder viele Staus auf deutschen Autobahnen geben. Für die Umwelt ist das schlecht.

Vor allem im Sommer wird es wieder viele Staus auf deutschen Autobahnen geben. Für die Umwelt ist das schlecht.

(Foto: imago/7aktuell)

Seit Jahren versucht die Regierung, den Ausstoß von Klimakillern einzudämmen - mit mäßigem Erfolg. Um die Emissionsziele noch erreichen zu können, präsentiert das Umweltbundesamt radikale Vorschläge. Vor allem Autofahrer dürften wenig begeistert sein.

Bereits vor zehn Jahren hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, die Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu reduzieren. Doch das wird wohl nicht funktionieren. Denn bis jetzt sind gerade einmal 28 Prozent geschafft.

Experten des Umweltbundesamtes haben aufgelistet, was die Regierung tun muss, um die Klimaziele zumindest irgendwann zu erreichen, berichtet das Magazin "Spiegel". Herausgekommen ist: Vor allem im Verkehrsbereich können noch einige Emissionen gespart werden.

Die Chefin des Umweltbundesamtes Maria Krautzberger sagte dem Blatt: "Im bisherigen Tempo können wir nicht weitermachen. Wenn wir unsere Ziele noch erreichen wollen, müssen wir auch über Maßnahmen nachdenken, die auf den ersten Blick unpopulär sind."

Maut für alle Straßenfahrzeuge

So halten die Experten die Einführung einer "fahrleistungsabhängigen Maut für alle Straßenfahrzeuge" für unabdingbar. Diese sieht vor, dass alle Autofahrer eine Gebühr zahlen, deren Höhe von den gefahrenen Kilometern abhängig wäre. Im Gutachten heißt es, dass ein Benziner auf der Autobahn 6,5 Cent pro Kilometer zahlen müsste. Eine Autofahrt von Berlin nach Köln würde dann rund 37 Euro kosten.

Zudem müssten laut Berechnungen der Experten bis zum Jahr 2030 zwölf Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen fahren. Um das zu erreichen, halten die Experten eine Mindestquote für Elektroautos nach chinesischem Vorbild für sinnvoll.

Ein weiterer Vorschlag der Experten ist, die günstige Besteuerung für Diesel abzuschaffen, genauso wie die Pendlerpauschale. Denn nur so könnten langfristig sinkende Verbrauchswerte für Benzin- und Dieselfahrzeuge erreicht werden.

Quelle: ntv.de, kpi

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