Politik

"Frau Generälin" Von der Leyen will mehr Chefinnen

Die Muster bleiben bestehen, wenn nicht ganz beharrlich dagegen angearbeitet wird, sagt von der Leyen.

Die Muster bleiben bestehen, wenn nicht ganz beharrlich dagegen angearbeitet wird, sagt von der Leyen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Damit die Bundeswehr nicht bald vollends verstaubt wirkt, setzt Verteidigungsministerin von der Leyen verstärkt auf Frauen in Führungspositionen. Generälin? Noch klingt das ungewöhnlich. In ein paar Jahren soll das anders sein.

Mit einem neuen Mentorenprogramm will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei der Bundeswehr mehr Frauen in Führungspositionen bringen. "Wir haben viele Talente, die wir besser ausschöpfen müssen als Potenzial für die Bundeswehr", sagte sie bei einem Besuch des Bildungszentrums der Bundeswehr in Mannheim.

Dort gab sie den Startschuss für das Pilotprojekt Mentoring mit 34 Frauen im ersten Durchgang. Sie sollen von der Betreuung erfahrener Führungskräfte der Bundeswehr profitieren. Unter ihnen sind zum Beispiel Ärztinnen in Bundeswehrkrankenhäusern. Ermutigung sei wichtig, sagte von der Leyen. "Wenn man die jungen Frauen bestärkt, wachsen sie über sich hinaus."

"Ob Mann oder Frau - wichtig ist Führung"

In weiteren Durchgängen sollen auch Männer mit dem Mentorenprojekt gefördert werden. "Es macht keinen großen Unterschied, ob Mann oder Frau - wichtig ist Führung. Und die muss gut sein", sagte die Ministerin. Von der Leyen kritisierte, bei der Bundeswehr hätten viele beim Thema Frauen auf Chefposten noch Vorurteile. "Nicht die Frauen sind schuld, dass sie nicht in Führungspositionen sind." Vielmehr müsse sich die Bundeswehr fragen, warum sie unter ihren Möglichkeiten bleibe.

"Wenn die Bundeswehr nicht umsteuert, dann wirkt sie von außen vollständig verstaubt." Sie ziehe dann weder Frauen noch Männer an. Ganz vieles spiele sich im Kopf ab, sagte die CDU-Politikerin: "Wenn ich nie eine Frau Generälin sehe, kann ich mir eben schlecht vorstellen, welche junge Frau in diese Position hineinwachsen wird." Die Muster blieben bestehen, wenn nicht ganz beharrlich dagegen angearbeitet werde.

An die Mentoren gewandt sagte von der Leyen: "Sie sind im Austausch mit der jungen Generation, das ist auch ein Geschenk. Sie bekommen frischen Wind." Neben dem Austausch untereinander gibt es Seminare und Möglichkeiten zum Netzwerken. Die Bundeswehruniversität in München wird das Pilotprojekt auswerten und wissenschaftlich begleiten. Die operative Projektleitung des Mentoringprogramms liegt beim Bildungszentrum, der höchsten zivilen Ausbildungseinrichtung der Bundeswehr.

Quelle: ntv.de, asc/dpa

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