"EU verliert an Gewicht" BDI warnt vor Brexit
29.05.2015, 12:38 Uhr
Ein Dauerthema: die Briten und Europa.
(Foto: picture alliance / dpa)
Deutschlands Industrie fürchtet einen Ausstieg Großbritanniens aus der EU. BDI-Hauptgeschäftsführer Kerber sagt, ein Brexit würde "uns alle" in die Sackgasse führen. Großbritannien sein ein enger Wirtschaftspartner Deutschlands.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat von der britischen Regierung ein klares Bekenntnis zur EU gefordert. Unmittelbar vor dem Besuch des britischen Premierministers David Cameron in Berlin warnte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber vor den Folgen eines britischen Austritts. "Ein Brexit führt uns alle in die Sackgasse", teilte er in Berlin mit.
Großbritannien würde nach einem Austritt weniger Investitionen aus dem Ausland erhalten. Die EU werde international erheblich an Gewicht verlieren. Kerber verwies darauf, dass das Vereinigte Königreich ein enger wirtschaftspolitischer Partner Deutschlands sei. "Die Briten sind für uns entscheidend, wenn es darum geht, den europäischen Binnenmarkt zu vertiefen, den Zugang zu neuen Märkten zu erschließen und für strukturelle Reformen zugunsten der europäischen Wettbewerbsfähigkeit einzustehen", sagte er.
Cameron hat ein Referendum über den Verbleib seines Landes in der EU vor Ende 2017 angekündigt. Bei einer Tour durch EU-Hauptstädte lotet er derzeit aus, ob die Partner auf seine Forderung einer Reform der Union und der EU-Verträge eingehen werden. Der konservative Premier fordert eine Rückverlagerung von Kompetenzen auf nationale Ebene.
Quelle: ntv.de, wne/rts