Prozess gegen Ex-Tycoon Richter fährt Batistas Porsche
25.02.2015, 10:51 Uhr
Eike Batista sitzt zwischen zwei seiner Anwälte.
(Foto: REUTERS)
Wenn ein Richter einen Porsche steuert, ist das üblicherweise kein Problem. Schwierig wird die Sache allerdings, wenn das Luxus-Auto dem Angeklagten gehörte, den der Richter zu einer langen Haftstrafe verurteilen könnte. Doch der Jurist findet eine originelle Erklärung.
Im Prozess gegen den ehemals reichsten Mann Brasiliens hat der Richter ein Problem. Denn der Jurist wurde am Lenkrad eines weißen Porsche Cayenne fotografiert, der einst dem Angeklagten Eike Batista gehört hatte. Das Luxus-Auto war Anfang Februar beschlagnahmt worden. Nachdem die Justiz bereits alle Guthaben Batistas und seiner engeren Familie sperren ließ, konfiszierte die Polizei in seinem Haus in Rio Luxusautos, Uhren, Computer und Bargeld. Damit soll Vorsorge getroffen werden für etwaige Entschädigungszahlungen, die Batista zu leisten hat.
Und hier setzte die Begründung des Richters an, warum er in dem Porsche saß. "Die Polizei hat keinen sicheren Stellplatz für das Auto, und es war der Sonne und dem Regen ausgesetzt", sagte Flavio Roberto de Souza der Zeitung "Valor Economico". "Weil ich den guten Zustand des Autos bewahren wollte, fuhr ich es zu einem überdachten Stellplatz – in dem Gebäude, in dem ich wohne", ergänzte er und betonte, er wolle den Porsche nicht nutzen. "Ich möchte lediglich auf ihn aufpassen. Das ist völlig normal", so de Souza.
Das Auto sollte ursprünglich am Donnerstag versteigert werden, doch Batistas Anwalt hat einen Aufschub erwirkt.
Der deutschstämmige Unternehmer Batista war einst der reichste Mann Brasiliens und laut "Forbes" 2012 der siebtreichste der Welt. Durch den Zusammenbruch seines Firmenkonsortiums 2013 verlor er den Großteil seines Reichtums. Batista muss sich zudem vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem Täuschung von Anlegern und Geldwäsche vor.
Quelle: ntv.de, jga