UN "sehr besorgt" um Zivilisten Sieben israelische Soldaten getötet
21.07.2014, 20:11 Uhr
Es ist ein Angriff, der wieder für Empörung sorgen dürfte: Die israelische Armee feuert mit Granaten auf ein Krankenhaus im Gazastreifen. Die Projektile schlagen in der Intensivstation und im Operationssaal ein. Doch auch das israelische Militär meldet Verluste.
Bei Gefechten im Gazastreifen sind weitere sieben Soldaten getötet worden. "In den vergangenen 24 Stunden wurden sieben IDF-Soldaten bei Kämpfen mit Hamas-Terroristen in Gaza getötet", erklärte das israelische Militär. Demnach wurden 30 weitere Soldaten verletzt. Damit starben bislang 25 israelische Soldaten seit Beginn der Kämpfe am 8. Juli, davon allein 13 am Sonntag.
Durch israelischen Beschuss eines Krankenhauses im Gazastreifen waren zuvor vier Menschen getötet und 16 weitere verletzt worden. Eine Panzergranate sei im dritten Stock des Al-Aksa-Hospitals eingeschlagen, wo sich die Intensivstation und die Operationssäle des Krankenhauses befänden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza mit. Dort habe es die Toten und Verletzten gegeben. Weitere Granaten seien in der Umgebung des Krankenhauses eingeschlagen.
Die palästinensischen Behörden hätten das Rote Kreuz gebeten, bei der Evakuierung der Patienten zu helfen. Vom israelischen Militär war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Israel hat der radikal-islamischen Hamas wiederholt vorgeworfen, Raketen aus Krankenhäusern, Schulen oder Wohnhäusern abzufeuern oder Schutz in den Gebäuden zu suchen. Seit Donnerstag geht Israel auch mit Bodentruppen gegen den anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen vor. Der seit zwei Wochen andauernde Konflikt zwischen Israel und der Hamas hat bereits mehr als 500 Menschen das Leben gekostet.
Sirenen heulen in Tel Aviv
Der UN-Sicherheitsrat forderte eine Feuerpause und den Schutz von Zivilisten. "Wir sind sehr besorgt um die Zivilisten im Kampfgebiet", hieß es in New York. US-Außenminister John Kerry wird angesichts der dramatischen Lage zu neuen Vermittlungsbemühungen in Kairo erwartet. Radikale Palästinenser feuern weiter Raketen auf Israel ab - erstmals seit drei Tagen heulen wieder die Sirenen in Tel Aviv. Nach Angaben der israelischen Armee wurden zwei Raketen über Tel Aviv und drei Raketen über Aschdod abgeschossen. Die Hamas teilte mit, sie habe vier Raketen des Typs M-75 auf Tel Aviv abgefeuert.
In Gaza wurden allein im dicht bewohnten Viertel Schudschaijja bei Gefechten in der Nacht zehn Hamas-Kämpfer getötet, wie der israelische Militärsprecher Peter Lerner mitteilte. Mindestens zehn weitere bewaffnete Palästinenser wurden demnach bei einem versuchten Anschlag getötet. Sie waren durch Tunnel aus dem nördlichen Gazastreifen nach Israel vorgedrungen, wie es hieß. In Sadschaija seien mehrere Tunnel gefunden worden, sagte Lerner. Die Tunnel führen unterirdisch auf israelisches Gebiet und sollen für Anschläge und Entführungen genutzt werden. Auch Raketen werden häufig aus den dicht besiedelten Wohnvierteln auf Israel abgefeuert.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts