Es hilft alles nichtsRauchen wird teurer
So viel steht fest: Raucher werden demnächst tiefer in die Tasche greifen müssen. Ab 1. Mai steigt nicht nur die Tabaksteuer. Die Zigarettenhersteller nutzen die Gelegenheit und satteln noch einmal eine Preiserhöhung obendrauf.
Tabak-Händler und -Hersteller gehen wenige Wochen vor der Erhöhung der Tabaksteuer am 1. Mai in die Spur. Der Handel deckt sich mit Zigaretten, Feinschnitt, Zigarren und Zigarillos ein, um ihre Kunden länger mit günstigem Tabak versorgen zu können. Wer Raucher ist und den Termin selber auf dem Radar hat, geht selber los und kauft ein.
Wie das Statistischen Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, ist der Absatz von Tabakwaren im ersten Quartal deutlich gestiegen. Den Angaben zufolge wurden in Deutschland 17,5 Prozent mehr Zigaretten versteuert als im Vorjahreszeitraum, der Absatz von versteuertem Feinschnitt nahm sogar um 24,7 Prozent zu.
Der Fiskus freut sich. Nach einem Minus im Vorjahr nimmt er damit wieder mehr Geld aus der Tabaksteuer ein: Die Raucher in Deutschland bezahlten für ihr Laster rund 3,7 Mrd. Euro Steuern und damit fast ein Fünftel mehr (19 Prozent) als Anfang 2010.
Besonders kräftig greift das Finanzamt bei Selbstdrehern zu: Für Drehtabak (40 Gramm) werden jedes Jahr zwölf bis 14 Cent pro Packung zusätzlich an Abgaben fällig. Damit reagiert der Staat darauf, dass immer mehr Raucher vor den teuren Industrie-Zigaretten fliehen und selbst drehen.
Raucher werden ab Mai aber nicht nur wegen der höheren Steuer deutlich mehr für Zigaretten zahlen müssen. Die Tabakhersteller machen nämlich noch einmal eine weitere Rechnung auf, indem sie zusätzlich zu den Steuern noch kräftig was obendrauf satteln. "Im Schnitt steigen die Preise um 20 Cent pro Schachtel", sagte Ralf Leinweber vom Hersteller BAT (Pall Mall). Die Konkurrenz bestätigte das.
"Alle unsere Rohstoffkosten steigen, vor allem der Rohtabak wurde teurer", begründete Leinweber den Schritt. Der Preis für eine 19er-Schachtel steigt deshalb um etwa fünf Prozent.