Mindestens bis 2012"Trem-Bala" wird verschoben
Die Pläne für Brasiliens ersten Hochgeschwindigkeitszug kommen nicht voran. Weil sich kein Unternehmen bisher so richtig für das Millardenprojekt interessiert, werden die Auschreibungen nun sehr viel später erfolgen, als bisher geplant. Es könnte bis 2019 dauern, bis der Zug tatsächlich fährt.
Für Brasiliens geplanten Hochgeschwindigkeitszug "Trem-Bala" werden die entscheidenden Weichen erst 2012 gestellt. Nach dem Ausbleiben von Bieterofferten für das Milliardenprojekt soll nun im Oktober der erste Teil der Ausschreibung für Technologie und Betreiberkonsortium veröffentlicht werden und im Februar 2012 dann der Zuschlag erfolgen, wie die zuständige Nationale Behörde für Landverkehr (ANTT) mitteilte. Die Ausschreibung der Bauaufträge ist sogar erst für Ende 2012 vorgesehen.
Die Bauarbeiten für die 511 Kilometer langen "Trem-Bala"-Strecke Campinas-São Paulo-Rio de Janeiro sollen nach jetziger Planung 2013 beginnen und in maximal sechs Jahren beendet sein. Die Regierung hatte vorige Woche die Ausschreibung aufgeteilt, nachdem eine Bieterfrist verstrichen war, ohne dass auch nur ein Angebot eingegangen war. Mit Investitionen von umgerechnet mindestens 15 Milliarden Euro ist das Vorhaben eines der größten Infrastrukturprojekte des Landes. Die Konzession soll für 40 Jahre vergeben werden.
Neben Firmen aus Japan, China, Korea und Frankreich hatte auch der deutsche Siemens-Konzern immer wieder Interesse signalisiert. Der "Trem-Bala" war bei jedem deutschen Ministerbesuch der vergangenen Jahre prominentes Thema. Brasília wollte den "Trem-Bala" ursprünglich zum Anpfiff der Fußball-WM 2014 fertig haben, änderte aber dann die Zeitvorgabe bis zu den Olympischen Spielen 2016 (Rio). Jetzt könnte es sogar 2019 werden.