Neu, aber kein Schnäppchen Bulli T2 für Schnellentschlossene
20.05.2014, 11:24 Uhr
Fast 40.000 Euro müssen für ein Exemplar der "Last Edition" hingeblättert werden.
(Foto: Autohaus Sedlmair)
Rund und bunt - das war der Bulli T2, als er das Licht der Welt erblickte. Heute ist er ein beliebtes Sammlerstück. Wer jetzt das nötige Kleingeld bereithält, kann die Legende noch einmal neu erwerben. Aber Eile ist geboten.
Der Bulli ist eine Legende. Über ihn wurden Bücher geschrieben, Filme gedreht und Liebhaber in der ganzen Welt schrauben an dem knuffigen VW-Bus, bis ihnen die Finger bluten. 1979 wurde die Produktion in Deutschland eingestellt. Doch jetzt kann man den T2 wieder kaufen. Nein, nicht gebraucht, sondern neu. Vom Band, sozusagen.
Möglich macht das ein Autohaus in Augsburg. Die Firma Sedlmair hat sich 25 Fahrzeuge aus der 1200 Stück zählenden "Last Edition" gesichert, die im brasilianischen VW-Werk Anchieta in Sao Bernardo do Campo produziert wurden. Wer jetzt aber glaubt, er könne hier ein Schnäppchen machen, der muss enttäuscht werden. Satte 39.900 Euro will Sedlmair für den VW T2 haben. Das ist eine ordentliche Stange Geld.
Dafür gibt es einen völlig veralteten 1,4-Liter-Benzinmotor mit 78 PS, der ordnungsgemäß im Heck verbaut ist, aber mit einem Verbrauch von gut 15 Litern Super echt kein Kostverächter ist. Wie damals gibt es Gardinen an den hinteren Fenstern, eine Zweifarblackierung und echte Weißwandreifen. Die moderne Attitüde bildet ein CD-Radio, das sich sogar per Bluetooth mit dem Smartphone koppeln lässt.
Auf jeden Fall ein Hingucker
Wer sich vom Preis nicht abschrecken lässt, kann dennoch nicht einfach einsteigen und losfahren. Der Bulli erfüllt nicht im Ansatz die Sicherheitsvorgaben in Deutschland. Es fehlen unter anderem Dreipunktgurte hinten und ABS. Diese Sicherheitsmängel sind auch ein Grund, warum der T2 in Brasilien keine Zukunft hatte.
Hinzu kommt, dass die Abgaswerte von deutschen Normen Lichtjahre entfernt sind. Ergo kann der Bulli hierzulande nur mit einem Kurzzeitkennzeichen oder einem roten Kennzeichen bewegt werden. Denn ein H-Kennzeichen gibt es für den jungen Oldie noch lange nicht. Wer den T2 also ordnungsgemäß und mit Wohnortskennzeichen über den Asphalt steuern möchte, muss noch einmal in Umbauten investieren. Aber so oder so: Wer auf Bulli-Treffen mit der "Last Edition" vorfährt, darf sich der Aufmerksamkeit der Gemeinde gewiss sein.
Quelle: ntv.de, hpr