Mit allen Wassern gewaschen Der Scheibenwischer putzt sich raus
03.08.2013, 06:09 Uhr
Eine neue Generation von Scheibenwischern könnte 2014 auf den Markt kommen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Lenkradheizung, Einparkhilfen: Autos gleichen heutzutage einem Hightechbaukasten mit immer neuen Innovationen. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Doch ein Jahrhundertaltes Hilfsmittel bleibt scheinbar unverändert - der Scheibenwischer. Das soll sich jetzt ändern.
Er hat eine undankbare Aufgabe. Und eigentlich ist er auch nicht viel mehr als ein banales Hilfsmittel: Der Scheibenwischer. Mehr als Saubermachen darf er nicht und das schon seit 110 Jahren. Gedankt wird es ihm selten. Ganz im Gegenteil. Er fällt meistens erst dann auf, wenn er nicht mehr richtig funktioniert. Doch einige Neuerungen sollen ihm endlich mehr Aufmerksamkeit bescheren.
Nach Alternativen wird schon lange gesucht. Da gab es das Wegpusten der Nässe durch ein Gebläse, dann beschichtete Scheiben, an denen das Wasser abperlt wie an einer Lotus-Blume. Nichts davon hat es je in den Handel geschafft. Der einfache Wischer blieb ohne ernstzunehmende Gegner. Auch in den nächsten Jahren wird er wohl erst mal konkurrenzlos bleiben.
Wenn es aber nach dem Hersteller Bosch geht, soll es 2014 Innovationen hageln. Zuerst muss der Gummi um den Wischer weichen, der ist nämlich bis heute dem größten Verschleiß ausgesetzt. Hier rubbelt sich die Oberfläche mit der Zeit einfach ab. Die neue Generation soll mit einer hochwertigeren Beschichtung ausgestattet werden und so den Abnutzungsprozess verzögern. Woraus sie besteht, will man bei Bosch aber noch nicht verraten.
Waschdüsen bekommen einen neuen Platz
Außerdem sollen die Wasserdüsen aus der Motorhaube verschwinden und direkt in den Wischerarm integriert werden. Durch diese Konstruktion kann der Wischergummi vergleichsweise günstig bleiben. Mercedes hatte bereits 2012 eine ähnliche Neuerung vorgestellt, die laut dem Unternehmen 50 Prozent Wasser einsparen soll. Allerdings sind hier die Waschdüsen im Wischerblatt verbaut. Dadurch fällt der auszutauschende Gummi wesentlich teurer aus.
Besonders die somit gewonnene Platzersparnis im Motorraum begrüßen immer mehr Autohersteller. Deshalb soll auch der Elektromotor mit dem platzeinnehmenden Gestänge ausgetauscht werden, der für die Wischbewegung zuständig ist. Schon heute bewegen immer mehr Motoren den Wischer direkt. Diese Innovationen sind zwar für den Kunden kaum sichtbar, sie bringen dem Scheibenwischer aber vielleicht endlich etwas mehr Respekt ein.
Quelle: ntv.de, hmü/spx