Vorstellung Citroen C4 Der etwas andere Kompakte
22.10.2010, 13:38 Uhr
Der will den Golf das Fürchten lehren: Citroen bringt den C4 neu auf den Markt.
(Foto: Markus Mechnich)
Citroen arbeitet sich hoch. Nach dem C3 und dem DS3 kommen jetzt der neue C4 und bald auch der passende DS4. Letztere treten in der umkämpften Klasse der Kompakten an. Dort muss man schon etwas Besonderes zeigen, um seine Käufer zu finden. Hat der Neue das gewisse Etwas?
In der Kompaktklasse, nicht ohne Grund gerne auch Golf-Klasse genannt, tummeln sich viele Wettbewerber. Allerdings die meisten von ihnen nur mit mäßigem Erfolg. Das gilt zumindest für den deutschen Markt, wo der Golf in diesem Segment alles abzuräumen scheint.

Weniger extravagant gezeichnet, dafür mit mehr Technik - das ist das Konzept.
(Foto: Markus Mechnich)
Nun ist die Imitation immer ein relativ schlechtes Mittel, sich gegen einen übermächtigen Gegner zur Wehr zu setzen. Das hat man sich auch bei Citroen gedacht und schon mit dem alten C4 vor allem in Sachen Design einen Kontrapunkt gesetzt. Das war vielleicht ein bisschen zu exzentrisch, weswegen der neue C4, der noch in diesem Herbst bei den Händlern vorstellig wird, wieder etwas konservativer gezeichnet ist. Das mag Fans der Marke vielleicht etwas schmerzen, aber für den Markterfolg des Neuen dürfte es hilfreich sein.
Mehr Ausstattung fürs Volk
Dafür hat sich Citroen nun an inneren Werten so einige Besonderheiten einfallen lassen. Wer jetzt aber die feststehende Lenkradnabe erwartet, die die Franzosen dereinst im Programm hatten, der liegt falsch. Es gibt zwar auch witzige Dinge, wie polyphone Blinkertöne. Aber im Wesentlichen will man beim C4 mit einer gehobenen Ausstattung punkten. Dazu gehören adaptives Kurvenlicht, Berganfahrhilfe, ein Assistent für den toten Winkel oder ein ausgefeilter Tempomat.

Mit einem Radstand von 2,60 Metern kann der Franzose innen so einiges bieten.
(Foto: Markus Mechnich)
Damit rückt das Ausstattungsniveau erstaunlich nahe an die nächsthöhere Klasse heran und lässt so manchen Konkurrenten recht einfach aussehen. Allerdings lässt sich mit all den Nettigkeiten auch der Preis ordentlich in die Höhe treiben. Und so bleibt abzuwarten, wie sich all die angebotenen Systeme letztendlich im C4 verkaufen. Denn auch die Grundausstattung ist durchaus ordentlich. Den Tempomat gibt es beispielsweise ebenso in Serie wie die Berganfahrhilfe.
Großer Kofferraum
In der Golf-Klasse definiert sich Markterfolg nicht nur, aber auch, nach Nutzwert. Damit der C4 hier eine gute Figur abgibt, hat Citroen das Auto fünf Zentimeter in die Länge, zwei in die Breite und drei Zentimeter in die Höhe wachsen lassen. Das führt beispielsweise zu einem sehr ordentlichen Kofferraumvolumen von 408 Litern, das sich in der Kompaktklasse durchaus sehen lassen kann. Das Platzangebot auf den vorderen Sitzen ist ohne Beanstandung und auch auf der Rückbank geht es noch ordentlich daher.

Im Innenraum gibt es reichlich Technik, was aber auch zu vielen Knöpfen führt.
(Foto: Markus Mechnich)
Schön ist das viele Licht im Innenraum, das Citroen für den C4 bietet. Anders als beim C3 gibt es diesmal keine in den Fahrzeughimmel gezogene Windschutzscheibe. Der C4 hat für 700 Euro Aufpreis ein Panoramadach im Angebot, das eine elektrische Jalousie mitbringt. Ebenfalls eine schöne Lösung und nicht ganz so extravagant wie beim kleinen Bruder, wo die Sonnenblenden manuell nach vorne geschoben werden können.
Flotter Benziner, sparsame Diesel
Bleibt der Blick auf die Motorisierungen des neuen Modells. Drei Benziner zwischen 95 und 155 PS haben die Franzosen im Angebot. Mit dem stärksten lässt sich der C4 auf eine Höchstgeschwindigkeit von 214 Stundenkilometer treiben und in sportlichen 8,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Dieses Spitzenmodell bringt auch ein elektronisch gesteuertes Sechsganggetriebe mit, das sich aber auf der Probefahrt etwas viel Zeit zum Schalten ließ. Dafür soll der THP 155 mit 6,4 Liter Sprit im Mittel auskommen.
Dieselseitig gibt es ebenfalls drei Versionen. 90, 110 oder 150 PS gibt es hier im Angebot. Sparmeister ist der mittlere Diesel, der sich als Öko-Version mit 4,2 Litern begnügen soll. Wir sind bei einer kurzen Probefahrt den 150-PS-Diesel gefahren. Damit ist der C4 sehr sportlich motorisiert, was den satten 340 Newtonmetern Drehmoment zu verdanken ist. Der Selbstzünder ist nicht der leiseste Geselle, zeigt sich aber in seinen Fahreigenschaften, vor allem in Kombination mit dem Sechsganggetriebe, dennoch recht kultiviert. Eine gute Motorisierung, die sogar einen Normverbrauch von 5,2 Litern vorweisen kann. Die Praxis liegt zwar etwas darüber, aber einen Ausreißer leistet sich das Auto nicht.
Mit einem Einstiegspreis von 15.950 Euro hat Citroen den C4 knapp unter dem Golf angesiedelt. Meistgekauft werden wahrscheinlich die 120-PS-Benziner, die je nach Ausstattung zwischen 17.450 und 19.200 Euro zu haben sind. Bei den Dieseln geht es mit 18.700 Euro los und der mittlere Diesel in mittlerer Ausstattung liegt bei 21.350 Euro. Mit einigen intelligent zusammengestellten, aber nicht zu teuren Paketen bekommt man dann recht schnell ein sehr gut ausgestattetes Auto.
Quelle: ntv.de