Fensterheber gefährden KinderhändeEinklemmschutz eingebaut?
Elektrische Fensterheber sind praktisch, können für Kinder aber zur Gefahr werden. Wo das Risiko besonders hoch ist und wie man Unfälle am besten verhindert.
Auf elektrische Fensterheber möchte kaum ein Autofahrer mehr verzichten. Das komfortable Extra kann für Kinder jedoch zur Gefahr werden. Auch wenn viele Hersteller das Risiko mittlerweile entschärft haben: Immer noch gibt es Autos ohne Einklemmschutz.
Eine schließende Seitenscheibe kann mit bis zu 30 Kilogramm gegen ein Hindernis drücken. Wehe, wenn dann Kinderhände oder gar der Kopf im Weg sind. Einfache Ausführungen fahren das Fenster so lange nach oben, wie der Knopf gedrückt wird. Die hochwertigeren Fensterheber stoppen bei einem Widerstand, die besten Exemplare fahren sogar ein Stück zurück. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Einklemmschutz aber nur bei Modellen mit der sogenannten Antipp- oder Komfortautomatik – und dort auch erst seit 2003. Da dabei ein kurzer Druck auf den Taster reicht, um die Scheibe komplett zu schließen, muss die Sicherheitsfunktion eingebaut sein. Viele Autohersteller rüsten aber auch die weniger komfortablen Systeme mit Schutzvorrichtungen aus.
Einklemmschutz deaktiviert sich
Wer sich unsicher ist, wie der Fensterheber des eigenen Wagens ausgelegt ist, findet möglicherweise in der Bedienungsanleitung Hinweise. Steht dort nichts, hilft laut ADAC ein einfacher Test mit einem Tennisball. Dieser wird an die obere Türdichtung gehalten, dann wird der Schalter für den Fensterheber gedrückt. Fährt die Scheibe auch bei gehaltenem Schalter nach Kontakt mit dem Hindernis zurück, ist das beste und neueste System an Bord. Zu beachten ist allerdings, dass auch bei solchen Systemen der Einklemmschutz nach mehreren vergeblichen Schließversuchen automatisch deaktiviert wird. So soll sichergestellt werden, dass etwa im Winter auch festgefrorene Scheiben geschlossen werden können. Das System wird bei jedem Neustart der Zündung wieder zurückgesetzt.
Wer ein Auto ohne Einklemmschutz fährt, sollte kleine Passagiere über die Gefahren von Fensterheber und Schiebedach aufklären. Einige Fahrzeuge haben außerdem einen Kinderschutz-Schalter, der die Fensterheber-Tasten im Fond sperrt. Übrigens: Wer die Fenster nach dem Aussteigen per Fernbedienung schließt, sollte dies nur bei Sichtkontakt tun, um Unfälle zu vermeiden.