Hippe Kutsche für Konsum-Könige Hotelkette adelt den Mini Clubman
02.11.2014, 17:20 Uhr
Nobel und dennoch hip - das ist die Idee hinter dem Mini Clubman by Peninsula.
Die Gäste des noblen Peninsula-Hotels in Hongkong haben tiefe Taschen. Wer 12.300 Euro für eine Nacht zahlt, knausert auch nicht beim Shoppen. Zu diesem Zweck bietet das Hotel seinen Gästen den wohl teuersten Einkaufswagen der Welt.
Zu Fuß geht hier keiner und das Taxi ist nur was für Pauschal-Touristen: Wer in Hongkong wirklich etwas auf sich hält, der lässt sich in einer englischen Limousine durch die Stadt chauffieren. Und zwar nicht in einem Rolls-Royce oder Bentley, sondern in einem von zwei dunkelgrün lackierten Mini Clubman. Sie gehören zur Flotte des legendären Peninsula-Hotels und adeln die Insassen zu wahren Konsum-Königen. Denn die beiden Stadtflitzer kommen nur zum Einsatz, wenn die wehrte Kundschaft zum Shopping oder zum Sightseeing möchte - und sind deshalb die meiste Zeit ausgebucht. Denn wohl nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Luxus-Malls und Nobel-Boutiquen als in Hongkong.
Den Plan für die zwei Einkaufswagen haben Hoteldirektor Sir Michael Kadoorie und sein Fuhrparkverwalter Martin Oxley persönlich ausbaldowert - als Werbegag für den 80. Geburtstag der Hotellegende: "Wir wollten zeigen, dass wir bei aller Tradition nicht verstaubt und steif sind, sondern modern und hip", erzählt Oxley vom Brainstorming mit dem autoverrückten Multi-Millionär. "Da lag der Gedanke an den Mini nah, schließlich hat auch der eine lange Geschichte und ist trotzdem ein total angesagtes Auto."
Leder wie ein Rolls-Royce

Die Mini Clubman wurden komplett im Stil der Hotelkette designt: Da darf das Firmenwappen nicht fehlen.
Mit einem normalen Mini war es für Sir Michael allerdings nicht getan. Sondern genau wie jedes andere von den rund 100 Fahrzeugen, die für seine Kette weltweit im Einsatz sind, hat Oxley auch den Clubman gründlich umrüsten lassen. Nicht umsonst verhandelt das Peninsula-Hotel als zahlungskräftiger Stammkunde von Rolls-Royce mit dem BMW-Management auf höchster Ebene und wurde deshalb auch bei Mini in Oxford mit offenen Armen empfangen. Volle zwei Jahre haben die Briten in das Projekt investiert und die kleinen Kombis fit gemacht für den Einsatz in der Fünf-Sterne-Hotellerie.
Jetzt glänzen sie nicht nur im typischen dunkelgrün der Peninsula-Hotels und haben das beleuchtete Firmenwappen in den Türeinstiegsleisten. Die Passagiere sitzen auf samtweichem Leder aus dem Rolls-Royce Phantom, an jedem Platz gibt es einen Anschluss für das iPhone, das allen Gästen während des Aufenthalts mit Shopping-Tipps, Stadtplänen und einer Musikauswahl gegen Stress und Stau kostenlos zur Verfügung gestellt wird und im kleinen Kühlschrank liegen zur Erfrischung Getränke und Saunatücher bereit. Oxleys ganzer Stolz ist aber die große, innen aufwändig mit LED-Leisten beleuchtete Dachbox im Peninsula-Styling, die den Clubman zum wahrscheinlich coolsten Einkaufswagen der Welt macht. Denn mit dem normalen Kofferraum des Clubman kommt man beim Shopping in Hong-Kong nicht weit, hat der Fuhrpark-Manager gelernt. "Irgendwann packt hier jeden der Kaufrausch", sagt Oxley. "Da kann ein bisschen zusätzlicher Stauraum nicht schaden."
Chauffeur inklusive
Auf ihr Budget müssen dabei die wenigsten Mini-Fahrer ernsthaft achten. Denn die englischen Einkaufswagen sind ausschließlich für die Gäste in den Suiten des Grand Hotels reserviert. Und wer umgerechnet bis zu 12.300 Euro für eine Übernachtung ausgibt, der muss auch bei Gucci, Tiffany’s oder Burberry nicht knausern. Außerdem spart er sich ja die Fahrkarte für den Stadtbus oder den Tarif für das Taxi - denn der persönliche Einkaufswagen samt Chauffeur ist ein Service des Hauses, sagt Oxley, "und deshalb für die werte Kundschaft natürlich kostenlos." Nur der obligatorische Chauffeur freut sich natürlich über ein Trinkgeld. Aber daran soll die erfolgreiche Shopping-Tour nun wirklich nicht scheitern.
Zwar ist der Shopping-Mini tatsächlich ziemlich hip in Hongkong und bei den Peninsula-Gästen mittlerweile so beliebt, dass Fuhrparkleiter Oxley auch für die Filialen in wie New York, Chicago und Tokio die ersten Einkaufswagen aus England umrüsten ließ. Doch um die nötige Noblesse bei An- und Abreise und bei gesellschaftlichen oder geschäftlichen Terminen während des Aufenthalts muss sich die Kundschaft keine Sorgen machen. Denn für den Fall, dass der Min mal fehl am Platz sein sollte, wartet in der Tiefgarage die legendäre Rolls-Royce-Flotte mit 15 Phantoms auf ihren Einsatz.
Quelle: ntv.de