Auto

Neue Technik im Qoros Qamfree Ist die Zeit der Nockenwelle bald vorbei?

Ist FreeValve PHEA die neue Nockenwelle? Der Qoros Qamfree auf der Motorshow in Peking.

Ist FreeValve PHEA die neue Nockenwelle? Der Qoros Qamfree auf der Motorshow in Peking.

(Foto: FreeValve/Koenigsegg)

Der Qoros Qamfree präsentiert sich auf der Motorshow in Peking ohne Nockenwelle. Schwedische Experten haben dem Chinesen Ventile eingebaut, die ohne verschleißanfällige Zahnriemen auskommen. Für die Erklärung der neuen Technik braucht's einen Klavierspieler.

Seit den Anfängen des Automobils steuert die Nockenwelle das Öffnen und Schließen der Ein- und Auslassventile am Motor. Nun hat sie möglicherweise ausgedient: Auf der Motorshow in Peking hat der chinesische Hersteller Qoros das Konzeptfahrzeug Qamfree präsentiert, das ohne Nockenwelle und damit auch ohne das Verschleißteil Zahnriemen auskommt. Die Technik entwickelt hat die schwedische Firma FreeValve (zu Deutsch: freie Ventile), ein Schwesterunternehmen des Supersportwagenbauers Koenigsegg.

Bei der FreeValve PHEA genannten Technik werden die Ventile elektrohydraulisch bewegt, anstatt durch die Nockenwelle. Dadurch soll der Motor kleiner, leichter, stärker sowie sparsamer und sauberer werden. "Wir glauben, dass die Technik einen mindestens ähnlich großen Schritt darstellen wird wie der Wechsel vom Vergaser zur Direkteinspritzung", meint Firmengründer Christian von Koenigsegg.

Der große Vorteil der neuen Technik: Das Motormanagement kann das Öffnen und Schließen jedes Ventils einzeln steuern. Das geschieht bei der herkömmlichen Technik immer in Abhängigkeit der anderen Ventile und der Position der Nockenwelle. Bei Koenigsegg spricht man von einer "Art von Freiheit, von der Motorenentwickler bisher nur träumen konnten".

Die Schweden vergleichen die alte Technik mit einem Klavierspieler, dessen Hände an einem Besenstiel festgebunden sind - das Klavier als Motor des Autos und der Besenstiel als herkömmliche Nockenwelle. Die FreeValve-Technik befreit den Pianisten vom Besenstiel und lässt ihn freihändig mit seinen zehn Fingern auf der Tastatur klimpern.

Quelle: ntv.de, kse/sp-x

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