"Schnellster Octavia aller Zeiten" Skodas RS nah an der Schallmauer
05.06.2013, 13:16 Uhr
Präsentiert wird der Octavia RS auf dem Goodwood Festival of Speed am 10. Juni 2013.
Wer ein "vernünftiges" Auto mit richtigem Bums unter der Haube sucht, der wird früher oder später beim Skoda Octavia RS landen. Der familienfreundliche Tiefflieger wird immerhin von den Genen des Wolfsburger Champions beflügelt.
Bereits auf den ersten Präsentationen des neuen Skoda Octavia frohlockten die Verantwortlichen, wenn sie auf das neue Spitzenmodell mit dem Kürzel RS verwiesen: "Er wird der schnellste Octavia aller Zeiten", so Skoda-Chef Winfried Vahland. Mit Blick auf das Mutterhaus VW und den neuen Golf GTI konnte man ahnen, welche Gene den neuen Octavia RS zugedacht waren. Und tatsächlich, wenn er am 10. Juni auf dem legendären Goodwood Festival of Speed seine Premiere feiert, dann pumpt unter der Haube das Herz, das auch den Wolfsburger Sportfreund belebt. Zur Wahl stehen, wie beim GTI, ein Zweiliter-Benziner mit 220 PS oder beim GTD ein Zweiliter-Diesel mit 184 PS.
Fast 250 km/h in der Spitze
Während der 2,0 TSI im Zusammenspiel mit einem manuellen Sechsganggetriebe den Octavia RS in 6,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und am Ende der Skala 248 km/h stehen, bringt es der 2,0 TDI immerhin in 8,1 Sekunde auf 100 km/h und auf eine Spitzengeschwindigkeit von 232 km/h. Damit sind die Werte bei minimalen Abweichungen identisch mit denen der Golf-Brüder. Marginal langsamer dürfte der RS werden, wenn man das optionale Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe wählt.
Trotz der Leistungssteigerung verspricht Skoda einen bis zu 19 Prozent niedrigeren Verbrauch zum Vorgänger. Der war als turbogeladener Benziner allerdings nur mit 200 PS unterwegs und als Diesel mit 170 PS. Für den geringeren Verbrauch dürften aber nicht nur die neuen Triebwerke sorgen. Serienmäßig sind im RS jetzt auch Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung an Bord.
Um den Familienrenner auch in Extremsituationen auf der Straße zu halten, haben ihm die Tschechen ein Sportfahrwerk verpasst. Dafür wurde die Karosserie im Vergleich zum Standard-Octavia um 12 Millimeter bei der Limousine und 13 Millimeter beim Kombi abgesenkt. Am Heck arbeitet eine neu entwickelte Mehrlenkerachse und für die Spurtreue in den Kehren sorgt neben dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESC eine integrierte elektronische Differenzialsperre XDS. Auch die ist aus dem Golf GTI und GTD bekannt. Dadurch wird die Traktion verbessert und die Neigung zum Untersteuern in schnell gefahrenen Kurven deutlich verringert. Wer schnell ums Eck muss, wird auch die elektromechanische Progressivlenkung schätzen, die erstmals im RS verbaut wird.
Dicke Endrohre und rote Bremssättel
Natürlich haben die Tschechen ihr Topmodell auch optisch gepimpt, ohne dabei zu dick aufzutragen. Am Grill strahlen die RS-Plakette und eine veränderte Frontschürze und Lufteinlässe in Wabenstruktur mit integrierten Nebelscheinwerfern lassen den Octavia im Vergleich zum Standardmodell deutlich dynamischer dastehen. Serienmäßig gibt es im RS jetzt auch Bi-Xenon Scheinwerfer mit integriertem LED-Tagfahrlicht. Die rot lackierten Bremssättel, die wahlweise aus 17, 18 oder 19 Zoll großen Alus leuchten, heben den sportlichen Charakter noch einmal hervor. Am schärfsten ist der Kontrast, wenn die schwarz lackierten 19-Zöller gewählt werden.
Das Heck wird durch zwei mächtige trapezförmige Chrom-Auspuffendrohre und einen darüber liegenden breiten Reflektorstrahler dominiert. Die Rückleuchten gibt es serienmäßig mit LEDs; der arttypische Spoiler befindet sich bei der Limousine auf der Heckklappe und beim Kombi zieht er sich dynamisch über die Dachkante.
RS, wohin man schaut
Auch im Innenraum gibt sich der Sport-Octavia ganz als RS zu erkennen. Neu entwickelte Sportsitze im RS-Design versprechen Seitenhalt, das Drei-Speichen-Lenkrad mit perforiertem Leder sorgt für guten Grip und die Einstiegsleiste und Pedalerie aus Edelstahl für eine Rennsportoptik. Selbst die Kombiinstrumente mit farbigem Maxi DOT Display erhalten ein eigenes RS-Design.
Ansonsten bleiben beim RS alle Vorzüge des Octavia als Familientransporter und Reiselimousine erhalten: ausgezeichnete Kopf- und Kniefreiheit auf allen Plätzen und ein Kofferraumvolumen, das in der Mittelklasse mit 590 Litern bei der Limousine und 610 Litern beim Kombi seinesgleichen sucht.
Welche Preise Skoda für den RS aufruft, ist noch nicht bekannt. Der Vorgänger startete als Limousine bei 25.990 Euro. Wenn die Tschechen bei ihrer Preispolitik bleiben, dürfte das auch der Einstiegspreis für den neuen Sportler aus Mladá Boleslav sein.
Quelle: ntv.de