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Premiumlaster aus Stuttgart V-Klasse wird Kampfansage an VW T5

Ambientebeleuchtung, tief stehendes Lenkrad und "Handschmeichler" sind nur einige Features, die die V-Klasse aufwerten.

Ambientebeleuchtung, tief stehendes Lenkrad und "Handschmeichler" sind nur einige Features, die die V-Klasse aufwerten.

Seit Jahrzehnten ist der VW T5 im Bereich der großen Familienvans der Klassenbeste. Doch jetzt versucht Mercedes erneut, den Wolfsburgern mit seiner V-Klasse den Spitzenplatz zu nehmen, denn Mercedes hat die V-Klasse komplett neu erfunden.

Mercedes V-Klasse? Was soll denn das sein? A, B, C, E, G und M, ja , die hat man auf dem Schirm. Aber V? Nein. Und doch gibt es das V schon länger. Die Nutzfahrzeugsparte der Stuttgarter wird den Viano im kommenden Jahr ersetzen. Werfen wir einen Blick zurück in das Jahr 1996. Da gab es schon mal den Versuch, das Transportersegment mit der V-Klasse aufzuwerten. Die Erinnerung daran ruft nur bedingt Begeisterung hervor. Jetzt soll dieser Stern wieder am Himmel erstrahlen.

Mehr PKW als Van: Das Interieur orientiert sich klar an der neuen C-Klasse.

Mehr PKW als Van: Das Interieur orientiert sich klar an der neuen C-Klasse.

Chef des neuen Premiumgefühls in der Nutzfahrzeugecke ist Volker Mornhinweg. Der Mann verantwortete seinerzeit die Sportfahrzeuge von AMG. Was also dafür spricht, dass er ein Fachmann in puncto Sportlichkeit und Luxus ist. Allerdings hat ihm der Konzern auch eine ordentliche Grundlage geschaffen. Er darf sich nämlich für die V- wie auch die 2014 auf den Markt stürmende C-aus dem reichhaltigen Fundus der neuen S- und E-Klasse bedienen. Das macht deutlich, wohin die Reise gehen soll: weg aus dem Nutzfahrzeugsegment, hin zu einem echten VIP-Shuttle und Familienvan mit Luxusattitüde.

Neues Premiumgefühl

Um dieses hehre Gefühl zu erzeugen, wurde eine ganze Reihe von Designelementen aus den Pkw-Baureihen in die neue V-Klasse übertragen. In einem sanften Bogen spannt sich die Armatur zwischen den A-Säulen. Das  Lenkrad wurde geschrumpft und orientiert sich mit seiner Neigung zum Piloten eher am Volant eines PKW, denn an einem Nutzfahrzeug. Ebenfalls ein Stück  Limousinen-Atmosphäre verbreitet die Ambiente-Beleuchtung, die es so in Fahrzeugen dieser Klasse noch nicht gegeben hat. Wer will, aber das ist nun nicht wirklich neu, kann auch eine Volllederausstattung ordern. Neu wiederum sind die Ziernähte in Kontrastfarben, die auch die mit Nappa überspannte Armatur zieren können.

Für Langstreckenfahrer gibt es optional eine Vierwege-Lendenwirbelstütze, die den Rücken entlasten soll. Ebenfalls neu ist die Sitzbelüftung, die bislang in dieser Form nur in der S-Klasse zu haben war. Die weiterentwickelte Klimaautomatik mit drei unterschiedlichen Lüftungsmodi ermöglicht zugfreies oder schnelles Klimatisieren des Innenraums. Solarsensoren stimmen dabei die gewählte Temperatur ständig ab und regeln zonenunabhängig nach.

Natürlich darf es keinen neuen Mercedes mehr ohne die Option auf das komplette Assistenz-Programm geben: So überwacht das Intelligent Drive System mit Kameras, Radar- und Ultraschallsensoren das Umfeld und wird bei brenzligen Situationen eingreifen. Wer will, kann sich von einem aktiven Park-Assistent längs oder quer zur Fahrbahn in die Lücke kurbeln lassen und natürlich wird es auch in der V-Klasse das jetzt für die C-Klasse optional zu ordernde Head-up-Display geben. All diese Systeme sind natürlich aufpreispflichtig, nur den Müdigkeitswarner gibt es gratis in jeder Ausstattung dazu.

Handschmeichler und Ohrenschmaus

Die Kontrollzentrale ist das 8-Zoll-Display, das sich über der Mittelkonsole aufrichtet und über den Handschmeichler gesteuert wird.

Die Kontrollzentrale ist das 8-Zoll-Display, das sich über der Mittelkonsole aufrichtet und über den Handschmeichler gesteuert wird.

Die Kontrollzentrale für das Fahrzeug bildet ein bis zu 8 Zoll großer Monitor, der senkrecht über der Mittelkonsole thront und dem Fahrer einen exzellenten Blick auf die über den Bildschirm übertragenen Informationen des Navis, Radios oder der Fahrzeugeinstellungen gewährleistet. Um die einzelnen Menüs zu wechseln, bedient man sich des soeben in der neuen C-Klasse vorgestellten "Handschmeichlers", der, durch einen Echtmetallrahmen veredelt, auch als Touchpad die Kontrolle der Fahrzeugfunktionen per Fingergesten, Wischen, Zoomen oder Scrollen erlaubt. Das Infotainment-System lässt sich auf Wunsch auch mit einer Burmester-Surround-Anlage kombinieren. 16 Lautsprecher und 640 Watt Gesamtleistung feuern dann ihre Klangsalven ab und sollen für einen besonderen Ohrenschmaus sorgen.

Einen Hauch Transporter haben die Stuttgarter ihrem Premiumlaster aber dennoch gelassen. Die separat zu öffnende Heckscheibe verspricht nämlich einen leichteren Zugang zum Laderaum. Sie lässt sich unabhängig von der Heckklappe öffnen oder schließen. Hinzu kommt, dass der Gepäckraum horizontal zweigeteilt wurde.  Ein Zwischenboden sorgt für Ordnung und erleichtert die Beladung durch die Heckscheibe. Praktisch sind auch die zwei Vertiefungen, die Einkaufskörben im Zwischenboden einen sicheren Stand geben. Dabei darf das Eingekaufte ein Gesamtgewicht von bis zu 50 Kilogramm haben.

Im Portfolio der Stuttgarter hat sich die V-Klasse zum echten Luxustransporter gemausert. Jedenfalls im Innenraum. Jetzt darf man gespannt sein, wie die Designer die Zwittrigkeit optisch umgesetzt haben. Der Öffentlichkeit wird der VIP-Laster im Frühjahr 2014 präsentiert und startet voraussichtlich mit drei Dieselmotoren, deren Leistungsspanne von 136 PS bis 190 PS reichen wird. Der Basispreis des VW T5-Gegners liegt vermutlich bei 34.000 Euro.

Quelle: ntv.de

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